Am 24. September 1987 hielt unser damaliger Außenminister Hand-Dietrich Genscher vor der 42. UN-Generalversammlung folgende Rede. Sie ist mehr als lesenswert. Sie wirft Fragen auf. Sie erinnert an etwas, dass er so nennt: „Wir dürfen nicht zulassen, daß der Traum, der alle Völker beflügelt, der Traum von der einen, gerechten, friedlichen und freien Welt, durch die technologische Entwicklung überholt wird.“
„Waffenexport jedenfalls löst dieses Problem nicht, im Gegenteil, er verschärft Spannungen und Kriegsgefahr, und er verschwendet Ressourcen, die für Werke des Friedens gebraucht werden.“
Schaut Euch diesen Artikel in Ruhe einmal an. Die Lesezeit ist gut investiert. Sie öffnet ein Tor, das oft heute vergessen wird. „Der Frieden beginnt in uns selbst.“
Dem stimme ich voll zu. Danke für diese Worte, die vor gut 40 Jahren ein Mensch sprach. Tatsächlich ein Politiker!
(Einfach auf das Bild oder den Namen klicken. Die Rede öffnet sich!)
Unser Zenhof Rödental hat eine kleine Bücherecke eingerichtet. Dort treffen sich jetzt die verschiedensten Bücher der verschiedensten Menschen. Da ich im Zenhof lebe, habe ich freien Zugriff auf die angebotene Literatur, die jetzt aus Juli Zeh mit dem Titel „Über Menschen“ bestand.
Als Philosophin interessiert mich alles, was ich „über Menschen“ und „Über Menschen“ erfahren kann. Das Buch ist ein Volltreffer. Ich habe selten einen Roman gelesen mit so vielen wunderbaren Sätzen.
„Das ist es, was ihr vergessen habt“, ist nur ein Teil des vollständigen Satzes. Die vollständige Stelle heißt: „Zusammen mit ein paar Leuten geht alles leicht. Das ist es, was ihr vergessen habt.“ (Zeh, Über Menschen, 2021, 366)
Mich erinnerte dieses Buch mit diesen wunderbaren nachdenklich machenden Sätzen an ein anderes Buch, das ich vor vielen Jahren las und George Orwell geschrieben hat. „Der Weg nach Wigan Pier“. Auch dieses Buch enthält Sätze, die einfach so wie sie sind ein Volltreffer sind. Und auch dieses Buch erzählt von einem „Zusammen“, das nachdenklich macht.
„Zusammen mit ein paar Leuten geht alles leicht. Das ist es, was ihr vergessen habt.“ Ich glaube, dass wir nicht nur das vergessen haben, sondern noch viel mehr, was mit diesem „zusammen mit ein paar Leuten“ zusammenhängt. Die letzten Jahre haben uns noch mehr das „Zusammen“ vergessen lassen, so dass heute ein „Zusammen“ oftmals nicht einmal mehr in der Familie existiert.
„Ich“ ist groß. „Narzissmus“ ist groß. „Mein“ ist groß. „Mehr“ ist groß. „Das will ich nicht wissen“ ist groß. Wissen wollen wir nur, wann der Spritpreis sinkt. Für wen? Wissen wollen wir nur, wann können wir wieder in Urlaub fahren. Für wen? Wissen wollen wir nur, wann wir in den Geschäften wieder unbegrenzt einkaufen können. Für wen? Wissen wollen wir, wann unser neues Auto geliefert wird. Für wen? Wissen wollen wir, ….., mit der Frage: Für wen?
Wenn sie eine der Fragen nicht mit „für mich“, sondern „für uns alle“ beantwortet haben, ganz echt, dann meine ich: Sie sind kein hoffnungsloser Fall!
„Zusammen mit ein paar Leuten geht alles leicht. Das ist es, was ihr vergessen habt.“ Dieses Zusammen ist nicht reduziert auf eine Stadt, auf ein Bundesland, auf einen Staat, auf einen Kontinent, auf eine Welt.
Zusammen geht alles leicht, ist zu allererst übertragbar auf unseren eigenen Körper und Geist. Fügen sich alle Zellen und Gedanken, alle Bewegungen und körperlichen Aktivitäten zu einem Zusammen, dann sind wir weniger krank, leiden weniger, sind ausgeglichen und somit für ein „zusammen mit ein paar Leuten“ bereit.
Sind diese ersten grundständigen „Zusammens“ gestört, stört dies auch das „zusammen mit ein paar Leuten“. Die letzten zwei Jahre haben offengelegt, auf wessen Weg wir sind. Wir entfernen uns immer mehr von diesem „zusammen geht es leicht“. Ein jeder stapft vor sich hin, möglichst nicht rechts und links gucken, denn es könnte ja ein ansteckendes Virus um die Ecke kommen. Hilfe.
Auch ein schöner Satz von Juli Zeh: „Und ob ich etwas Besseres bin! Hundertmal besser als du!“ (Zeh, Über Menschen, 2021, 367) Dieser Satz wurde in den letzten Jahren häufig auf Menschen angewendet, die sich nicht haben „impfen“ lassen, die ihr Recht auf körperliche Unversehrtheit ernst nahmen und nehmen. Bei den derzeit steigenden Krebsraten könnte man meinen, dass dies nicht unklug war. Die Zahl steigt nicht nur wegen eines nicht gemessenen „zusammen von ursprünglicher Erkrankung, Impfstoff und Covid-Erkrankung“, sondern auch weil „zusammen genommen“ weniger diagnostiziert und somit weniger therapiert wurde.
Hier sei dahingestellt, ob dies ein gesunder oder weiterhin krankmachender Weg ist. Ich persönlich habe in den letzten Jahren viele Freunde an Krebs verloren, trotz Diagnose und Behandlung. Manch einer von ihnen hat mehr gelitten als gelebt. Übrigens ein empfehlenswertes Buch „Und noch eine Runde auf dem Karussell“ von Tiziano Terzani.
Es gab eine Zeit, da wurden Menschen daheim gesund gepflegt oder solange daheim gepflegt bis sie die Augen zumachten. Irgendwie scheinen wir dieses „Zusammen“ auch immer weiter von uns wegzudrängen. Es gibt ja diese Einrichtungen, um deren einrichtungsbezogene Impfpflicht gerade nachgedacht wird, wie diese umgesetzt werden kann.
Merkwürdigerweise fällt niemandem auf, dass auch hier plötzlich kein „zusammen“ mehr existiert. Sondern die da, die müssen. Wir können wählen. Wir sind ja was Besseres.
Was ist heute für uns noch von Wert in diesem „Zusammen“? Wann stehen wir für ein „Zusammen“ auf? Für eine Ukraine, ja? Für ein Somalia, nein? Benefizveranstaltung für die Ukraine ja, für Somalia, Afghanistan, Kongo, Pakistan, nein? Wo beginnt unser „zusammen“ und wo endet es?
Eines steht fest, diese Erde und dieses Universum kennt nur Eines. Das ist Eins. Das ist schon immer „zusammen“. Wenn in Japan, in Russland, in Hawaii oder sonst wo ein Atomkraftwerk explodiert, so sind wir davon ebenso betroffen. Luft, Wasser, Erde sind ungetrennt. Sie sind zusammen wie die Wolken am Himmel, so wie die Flüsse und Ozeane der Meere, wie Pilzkulturen und Tierwelten, die unser Leben erst ermöglichen.
Wer von uns denkt darüber nach, dass wenn er sich in sein Auto setzt, auf ein „zusammen“ so stark zurückgreift, dass jede Bewegung des Autos in einer Unmöglichkeit enden würde, wenn es dieses „zusammen“ nicht gäbe. Material, Arbeitskraft, Straßenbau, Planungen, Rohstoffe, Arbeitende – abertausende von Händen, die es leichtgemacht haben, ein solches Gefährt fahren zu können. Wer von uns sagt Danke für dieses „zusammen“?
Stellen Sie sich einmal vor, alle Frauen täten sich zusammen, die unter 1500 Euro netto verdienen? Sie bekämen kein Brötchen mehr. Ihre Toilette auf der Arbeit würde nicht mehr geputzt. Die Pflege ihrer Eltern müssten sie selbst übernehmen. Keine Tankstelle würde bedient. Kein Krankenhaus mehr geputzt. Nicht einmal der Bundestag in Berlin.
Wenn alle Frauen der Welt sich zusammentäten, könnten wir ganz leicht, jeden Krieg beenden, weil wir weder unsere Söhne noch unsere Männer gehen lassen würden. Und gingen sie, so würden wir uns ihnen in den Weg stellen. Schießen sie ihre eigenen Frauen, Mütter und Kinder tot?
Wenn alle Landes-Väter und Landes-Mütter sich zusammentäten, könnten wir leicht, den Frieden auf der Welt herstellen und unsere Probleme wie Wasser, Nahrung, Bildung, Luft, Rohstoffe und Energie lösen.
Wenn wir alle Menschen bewegen könnten, sich nicht als etwas Besseres zu fühlen, sondern die Gleichheit aller Menschen anerkennen würden, dann gäbe es keine Bilder mehr in den Nachrichten von verhungernden Kinder in Afrika.
Wie können Menschen des so modernen und aufgeklärten 21. Jahrhunderts so etwas zulassen? Wie ist es möglich, dass das Geld für einen Panzer mehr zählt, als das Geld für die Selbstständigkeit eines Staates? Wie ist es möglich, dass Menschen, diese Barrieren hochziehen und ein „zusammen vergessen“, wo wir doch alle einfach Menschen sind?
Rainer Maria Rilke schrieb einmal und ich glaube, dass passt derzeit mehr als vorstellbar ist: „Ist es möglich, daß man Jahrtausende Zeit gehabt hat, zu schauen, nachzudenken und aufzuzeichnen, und daß man die Jahrtausende hat vergehen lassen wie eine Schulpause, in der man sein Butterbrot ißt und einen Apfel?
Ja, es ist möglich.
Ist es möglich, daß man trotz Erfindungen und Fortschritten, trotz Kultur, Religion und Weltweisheit an der Oberfläche des Lebens geblieben ist? Ist es möglich, daß man sogar diese Oberfläche, die doch immerhin etwas gewesen wäre, mit einem unglaublich langweiligen Stoff überzogen hat, so daß sie aussieht, wie die Salonmöbel in den Sommerferien?
Ja, es ist möglich.
Ist es möglich, daß die ganze Weltgeschichte mißverstanden worden ist? Ist es möglich, daß die Vergangenheit falsch ist, weil man immer von ihren Massen gesprochen hat, gerade, als ob man von einem Zusammenlauf vieler Menschen erzählte, statt von dem Einen zu sagen, um den sie herumstanden, weil er fremd war und starb?
Ist es möglich, dass wir trotz unserer Wissenschaften, trotz unserer technischen Entwicklung, dass wir trotz unseres naturwissenschaftlichen Wissens, vergessen haben, was ein „zusammen leben“ auf ein und derselben Erde heißt?
Ist es möglich, dass die Entwicklung eines Panzers, eines Gewehres mehr zählt, als die Entwicklung von eigenständigen Lebensweisen in verschiedenen Zonen der Welt?
Ist es möglich, dass im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland verankert werden soll, wie hoch der Rüstungsetat ist, aber es immer noch kein Recht auf Wohnen, auf Bildung, auf Arbeit im Grundgesetz gibt?
Ist es möglich, dass die wirtschaftliche und politische Liga immer noch nicht verstanden haben, dass nicht das Geld uns alle zusammenhält, sondern das lebendige Leben eines jeden Menschen?
Ein ausgezeichnetes Zusammen erschien jetzt als Dokumentation in Arte:
Ein Elefant -eine Nuss – eine Karitébutter – Frauen – Schulgeld – Seife – Frankreich – so einfach! So deutlich!
Ist es möglich, dass ein jeder Mensch auf der Welt immer noch nicht begriffen hat, dass wir alle im selben Boot sitzen? Ein Boot, dass Erde heißt?
Wie können wir als die gegenwärtigen Menschen, diese Fragen in ein gutes zusammenhängendes Leben verwandeln? Was können wir als ein Jeder tun, dieses zusammenhängende Leben auf der Erde lebendig werden zu lassen, zum Wohle und zum Frieden aller?
Fangen wir an. Hier. Genau hier. Gemeinsam. Zusammen. Steht auf und fasst Euch an die Hände. Ihr wisst nicht, wie lange es noch Hände gibt, die ihr festhalten könnt. Ihr wisst nicht, wie lange es noch Hände gibt, die euer Leben möglich machen in diesem großen Zusammen?
Hier. Jetzt. Ist der Beginn für alles. Nicht warten. Denn wir wissen nicht, ob ein Morgen existiert! Das Gefühl des „zusammen geht es leicht“, „zusammen vergessen wir nicht so schnell, was einmal war“, „zusammen leben in einer ganzen Welt“ kann uns nur gelingen, wenn wir es tun!
Daher meine Bitte: Fangt an! Zusammen! Hand in Hand! Vergesst dieses Zusammen niemals, denn „Zusammen“ bedeutet „Wir alle“! Hier, genau Hier! Keiner von uns würde existieren können ohne einen anderen Menschen. Wir wären nicht einmal hier. Was also sollte uns hindern, die Hände, die Herzen, den Kopf, den Geist für alle zusammen offen zu halten? Was sollte uns hindern?
Heute herrscht wieder Krieg in Europa. Es herrscht immer noch Krieg in Asien. Es herrscht immer noch Krieg in Afrika. Aktuell erfolgt wieder ein Angriff auf die indigene Bevölkerung der Massai in Tansania. Es geht um Land, um Rohstoffe, um Macht und Geld. Es herrschen immer noch Diktaturen weltweit. Es herrscht…wir könnten die Liste unendlich erweitern. Ob es um Hunger, um Vergewaltigung, um Gewalt überhaupt, um Hass, Neid, Missgunst, Völkermord oder allgemeine Blindheit gegenüber einer Wahrheit geht. Es ist alles hier auf dieser Erde, in dieser Welt und in jedem Menschen.
In einem offenen Eisenbahngüterwagen fand er „zwischen Kisten verschiedener Größe ein Nest aus Matratzen und Kissen. Darin eine in Schals und Tücher gewickelte Person, eine dunkle, schneegepuderte Kapuze, halb verborgen darin ein dreieckiges, verhutzeltes Gesichtchen. Große helle Augen. Sie blicken ganz ruhig, verständig, sogar freundlich. „Wie sind denn Sie hierhergeraten, Großmutter?“ Sie wundert sich nicht einmal, daß ich deutsch spreche. ,Bitte, Soldat, erschieß mich. Bitte sei so gut.“ „Wo denken Sie hin, Großmutter! Haben Sie keine Angst, es geschieht Ihnen nichts Böses. Zum wievielten Male wiederhole ich nun schon diese Standardlüge! ,Wohin wollten Sie fahren? Haben Sie Verwandte hier?“
,Niemanden habe ich. Tochter und Enkel wurden gestern von Euren Soldaten erschlagen. Der Sohn kam schon früher im Krieg um. Alle sind tot. Ich kann nun auch nicht mehr leben.“ Sie spricht ganz gelassen, einfach, ohne Phrase. Kein Jammern, keine Träne. Völliges Abgeschlossenhaben mit dem Leben. Ich murmele irgend etwas Tröstliches.“
Er erzählte einem Offizierskameraden von seiner Begegnung. „Spuck drauf“, meinte der. „Die Alte krepiert doch sowieso.“ Major Lew Kopelew fiel wiederholt durch Mitmenschlichkeit unangenehm auf. Wegen „Mitleids mit dem Feind“ wurde er zu zehn Jahren Straflager verurteilt.
Rettende Hände, wem strecken wir sie entgegen? Strecken wir sie allen Menschen entgegen oder nur denen, die uns vertraut sind, nur denen, mit denen wir uns identifizieren können, weil sie uns ähnlich sind? Ist die Hand für einen Menschen aus der Ukraine eine Selbstverständlichkeit? Für einen Menschen aus Afghanistan auch?
Wer kennt ihn nicht den Film und auch das Buch „Herr der Ringe“? Im dritten Teil „Rückkehr des Königs“ holt sich Aragon auf den Rat von Elron für die große Schlacht die Hilfe der „Untoten“. Der Film zeigt überwältigend wie dieses Heer der „Untoten“ die Schlacht für sich gewinnt und der rechtmäßige und weise Mann Aragon den Platz seiner Väter einnimmt und als König das Land regiert.
Vielleicht sollten wir im Angesicht neu entstehender kriegerischer Konfrontationen, Klimawandel und deren Folgen, Energieproblemen und deren Auswirkungen, Rohstoff-und Machtgelüsten auch unsere Toten zur Hilfe holen. Sie haben alles gesehen. Den Krieg und den Frieden. Die Liebe und den Hass. Sie sind die Weisen des Lebens, wenn wir sie zu lassen.
Die letzten zwei Jahre mit der Virusinfektion hat uns gezeigt, dass wir im Gegenteil den Tod weit von uns weisen. Wir lassen uns eine Injektion geben, weil wir hoffen, dann nicht sterben zu müssen, auch wenn uns niemand sagen kann, welche Konsequenzen eine derartige Injektion hat. Die Nachrichten dazu überschlagen sich in einem Für und Dagegen seit über zwei Jahren. Jetzt kommt noch der neue Krieg in Europa an der Grenze zu Asien dazu. Die Vernetzung der Welt zeigt sich erneut.
Doch trotz all dieser Vernetzungen, die wir mit dem Wort „Globalisierung“ beschreiben, das seit ca. 1985 mit einem Höhepunkt um 2000 bis heute existiert, verstehen wir anscheinend immer noch nicht, dass wir eine Erde, eine Menschheit, eine Welt sind. Eine Welt, die nicht getrennt voneinander ist. Das Wasser dieser Erde tränkt Mensch, Tier und Pflanze überall. Die Energie dieser Welt macht das Feuer im Herd für alle Menschen dieser Welt.
Als ich 2014 in Brasilien in Porto Alegre meinen Freund besuchte, eine Stadt mit fast 1,5 Millionen Menschen, fragte ich mich oft, wenn ich die hohen Häuser, die „torre“ sah, wie viele Menschen leben in diesem Haus? 1000? Wie viel Wasser brauchen sie? Wie viel Energie brauchen sie? Wie viel Essen und Trinken? Hier in so einer Stadt, wo alles sich zusammenballt, kann man erkennen, was Vernetzung heißt. Ein solches „torre“ steht und fällt mit dem Gelingen seiner Funktionen. Fällt der Strom aus, fährt kein Aufzug mehr in das 20-ste Stockwerk. Fällt die Wasserzufuhr aus, stehen stinkende Fäkalien und Küchenabfälle in den einzelnen Wohnungen.
Wir handeln immer wieder viel zu wenig im Sinne eines Mit-ein-ander, der Ver-netz-ung, des Ge-mein-samen, des Zusammen-lebens, der Universitas, der Ko-operation, des Gesamten, der Gemeinschaft aller. Stattdessen stehen Nationalitätsinteressen im Vordergrund, stehen eigene vier Wände als das Wichtigste im Leben ganz vorne. Die Werbung der Sparkasse „Mein Haus. Mein Auto. Mein Boot. Meine Dusche. Meine Badewanne. Mein Pferd.“, repräsentiert unser Leben. Es steht dort nicht:
Würden wir diesen Worten in der Werbung folgen, sähe unsere Welt wahrscheinlich heute anders aus. Als Mitte der 70-er Jahre die Ölkrise war, war ich 12 Jahre alt. Ich erinnere mich gut, weil wir sind mit Rollschuhen über die Straße gefahren. Wir hatten fünfzig Jahre Zeit über die Fragen nach Wasser, nach Energie, nach Rohstoffen, nach Menschlichkeit, nach einer gemeinsamen Welt nachzudenken und zu handeln. Offensichtlich sind wir im Nachdenken stecken geblieben. Unsere Welt hat dieselben Probleme, sogar noch mehr als damals, denn die Vernetzung und Abhängigkeiten haben zu genommen, aber unsere menschlichen gedanklichen Vernetzungen sind hängen geblieben in „mein Haus, mein Auto, mein Boot“.
Fragten wir die Gefallenen der Kriege, die Verhungerten, die Alleingelassenen Gestorbenen, die sich in ihrer Verzweiflung Getöteten, die durch Giftstoffe und Krebs erkrankten Toten, die an Wohlstandserkrankten Gestorbenen, so käme eine Weisheit zu Tage, die uns Lebenden wahrscheinlich einen Schrecken einjagen würde. Dennoch ist es die Wahrheit, die sie aussprechen. Warum sollten wir ihnen nicht einmal zuhören?
Wer erschafft diese Formen von Verschmutzungen? Wie und wofür?
Warum sollten wir nicht einmal die Weisen dieser Welt nach Antworten auf unsere Probleme fragen, statt uns mit Antworten aus analytischen Verfahren, Wahrscheinlichkeitsberechnungen, wissenschaftsorientierten Fachberatungen zufrieden zu geben?
„Auch unsere Worte und Taten sind Energie. Aber wie viele Menschen achten denn genau auf die Worte, die sie aussprechen? Meist werden die Dinge leichtfertig daher gesagt, ohne dass die Folgen im Voraus bedacht werden. Und auch das Handeln: Wer denkt denn schon ernsthaft darüber nach, ob seine Handlung auch nur für einen Einzigen unter uns negative Konsequenzen haben könnte? Unser Leben ist zu einer Show geworden, das wirklich Wichtige wird kaum noch gelebt. Und so geht es hier und heute darum, die Verbindung zwischen Spiritualität und Materie wieder herzustellen. Meine Spirits sagen mir, dass wir fünfhundert Jahre Zeit haben, das rückgängig zu machen, was wir in unserer Ignoranz unserer Umwelt angetan haben. Wenn wir diese Zeit nicht nutzen, geht unsere Erde unwiderruflich und für alle verloren. Und das ist keine Show. Es ist der Aufruf, endlich die Weisheit der Schamanen zu nutzen.“
In diesem Sinne wünsche ich uns allen, allen Menschen auf der Welt, dass wir wach sind, wach werden und mehr hören als Stimmen von Medien, Internet und Co. Dass wir wieder lernen unsere eigene authentische Stimme in unserem Inneren zu hören, die immer schon verbunden ist mit den Toten der Welten, mit dem Lebenden des ganzen Kosmos, mit dem ureigensten Sein und Werden, mit den Weisen und den Weisheiten der weisen Männer und Frauen aller Welten.
Dieser Brief ging als Einschreiben am 7. Februar 2022 an Bundeskanzler Olaf Scholz, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und die Fraktionsvorsitzenden der Parteien des Bundestages, Ergänzungen an dieser Stelle sind kursiv. Bilder sind hier Ergänzungen.
In diesem zweiten offenen Brief möchte ich noch einmal eine bürgerliche Stimme in diesem unserem Land der Bundesrepublik Deutschland, meine Stimme, zu Wort kommen lassen.
Das Erste. Ich möchte zum Ausdruck bringen, dass ich stolz bin, in diesem Land geboren zu sein und die Chance hatte gesund und frei aufzuwachsen. Obwohl ich in einer einfachen Arbeiterfamilie der 60-er Jahre groß wurde, hatte ich verantwortliche Lehrer, die meine Begabungen sahen. Sie schickten mich auf die in den 70-er Jahren aus dem Boden hervorgehobenen Aufbau-Schulen im SPD-regierten NRW. Ich bin eine Nutznießerin dieser Bildungschance, ebenso mein erster Mann. So konnte ich nach einer Ausbildung zur Kinderkrankenschwester und fast 12-jährigen Berufstätigkeit ungehindert ein Kolleg besuchen und das Abitur nachmachen. Mit 32 Jahren begann ich das Lehrerstudium für Mathematik, Ökotrophologie und Pädagogik. Mit 38 Jahren stieg ich in diesem Beruf ein und wurde sogar noch Seminarleiterin für Mathematik. Eine theaterpädagogische Ausbildung bereicherte mich. Und nach einem Burn out im Lehrerberuf studierte ich Philosophie, die ich 2018 mit der Promotion abschloss. Dieses bewegte Leben ist nur in einem freiheitlichen Land möglich.
Dass für eine solche Potenzialität an den philosophischen Fakultäten in Deutschland nicht einmal für ein Wochenendseminar Geld da ist, zeigt, welchen Stand die Geisteswissenschaft im „ehemaligen“ Land der Dichter und Denker hat. MINT Schulen gedeihen. KLIPH existiert dagegen nicht. (KLIPH –Kunst (wozu auch Musik gehört), Literatur, Philosophie).
In KI Professuren wurde in den letzten Jahren investiert, auch im philosophischen Bereich wurde dies gefördert, aber der freie denkende Geist einer weltumspannenden Literatur und Philosophie stirbt immer mehr. Die Phänomenologie, mein philosophisches Gebiet, liegt im Sterben. Die Analyse, Sprachanalyse hat sich formiert. Alles muss beweisbar, überprüfbar, zählbar sein. Doch der Mensch ist nicht in Fakten, Daten messbar.
-Zwischenbilanz bei der Berufung von 100 zusätzlichen KI-Professuren:
„Für die Förderung der Kompetenzzentren für KI-Forschung stehen im Haushaltsjahr 2020 Ausgabenansätze in Höhe von rd. 23,7 Mio. Euro im Titel 3004/683 21 zur Verfügung.“
Wo bleibt der Geist, die Humanität, die menschliche Naturwissenschaft, Religiösität, Spiritualität, ….? Werden diese Wissenschaften auch mit Millionen gefördert?
Der Mensch ist ein unermessliches Wesen, dessen Vielfalt und Potenzialität kein Computer standhalten kann. Ein Mensch braucht für seine Funktionen keinen Strom, keinen Server, keine Wasserkühlung, keine Digitalisierung.
Ein Mensch kann aufstehen, gehen, essen und trinken, schlafen und denken, lieben und lebendig sein in allen Facetten des Lebens. Der Mensch ist grenzenlos. Eine Maschine wird immer abhängig sein von einem Konstrukteur und Software-Entwickler. Egal, wie viele Menschen an einer Super-Maschine Mensch arbeiten werden, es wird begrenzt sein. Und wenn diese Super-Maschine keinen Strom hat, ist ihr Wert gleich Null.
Der Mensch ist immer Wert. Egal wie groß oder klein. Daher ist jeder Mensch wichtig. Daher waren die 70-er Jahre mit den Aufbau-Schulen ein Gewinn für die Gesellschaft. Diese jungen Menschen von damals wurden steuerzahlenden Bürger, die Verantwortung übernahmen und trugen und bis heute tragen.
Die jetzige Situation verwehrt jungen Menschen den Zugang zu einer freiheitlich selbstbestimmten Entwicklung. Dadurch verliert das Land potenzielle Größen, die vielleicht unser aller Probleme (Ernährung, Bildung, Energie, Wasser, Ressourcen) lösen könnten. Die derzeitigen Bedingungen (geimpft, genesen, mit viel Glück getestet) verhindern dies. Arbeitgeber üben Zwang/Druck ist, obwohl es keine Pflicht gibt. Kinder werden wegen Ungeimpftheit vom Sport ausgeschlossen. Dabei gibt es erstens keine Pflicht und zweitens, was ist gegen Gesundheit einzuwenden? Eine Mutter stand vor mir und zeigte auf ihre erwachsene Tochter mit Trisomie 21. Sie sagte wortwörtlich: „Meine Tochter hat nichts mehr. Keine Musik. Kein Sport. Kein Chor. Kein Spieltag…Sie ist einfach nur gesund!“
Die Bundesregierung hat sich erlaubt einem Infektionsschutzgesetz das Recht auf Verordnungen zu geben, die täglich hin und her gehen wie ein Pendel. Unsere Basis unser aller Grundgesetz ist dabei einfach an die Seite gestellt worden.
Dies ist ein Widerspruch. Verordnungen ins Leben zu setzen, die etwas regeln sollen, z.B. Zugang zu öffentlichen Gebäuden, Umgang in Schulen, Krankenhäusern und Co, obwohl es dafür keine rechtliche Verpflichtung gibt, denn die Impfung ist „freiwillig“. Inwieweit das Handeln der Bundesregierung verfassungswidrig ist, wird derzeit geprüft. Und das ist gut so.
Ich erlaube mir darauf hinzuweisen, dass außerdem die Bundesregierung massiv die Menschenrechte nicht nur hier in der Bundesrepublik verletzt, sondern sich auch weltweit an dessen Verletzung beteiligt ist. Hier sei nur Weniges von Vielem genannt, 100 000 mehr verhungernde Kinder durch die aktuelle Situation weltweit. Raubbau von Ressourcen, Müllverklappungen in Afrika und Meeren. Kriege unterstützen durch Rüstungsindustrie. Hier wird interessanterweise nicht danach gefragt, ob diese zu schließen sei und Tausende ihre Arbeit verlieren. Bei der prekären Arbeit von Putzfrauen, Kellnern, Verkäuferinnen von Theatern, Restaurants und Co fragt niemand nach diesen Menschen. Arbeitslosenunterstützung zu bekommen, schafft nicht Lebens-Sinn!
Ich verweise massiv auf Artikel 2 und Artikel 3 der Menschenrechte. Verbot der Diskriminierung und Recht auf Leben und Freiheit. Ich fühle mich seit dem letzten Jahr zum ersten Mal in meinem Leben diskriminiert und als Außenseiterin einer Gesellschaft, die mein Zuhause ist. In allen Zeiten von massiven Seuchen auf dieser Welt gab es gesunde Menschen. Warum und weshalb auch immer.
Statt sich die Frage zu stellen, wie konnte es geschehen, dass eine derartige Mutation die Erde besucht, wird nur Symptombehandlung betrieben. Kurzfristig. Lebensverneinend. Angriff auf freiheitliche Grundrechte. Kein wirklicher Lösungsansatz, wie z.B. Max von Pettenkofer es während der Cholera-Epidemie in München tat. Dies könnte für Sie Herr Bundeskanzler ein Vorbild sein. Sie, und damit spreche ich Sie als Mensch und Person an, sowie alle anderen Abgeordneten ebenfalls, denn die meisten hoben den Finger, haben vergessen, was die Menschen ganz unten tun. Sie machen Verordnungen, dass Geschäfte nur noch …, dass Restaurants nur noch…., dass öffentliche Bereiche wie Rathaus, Büchereiern nur noch…einlassen dürfen. Sie schließen und öffnen sie, wie es gerade gefällt, nach angeblichen Daten und Fakten, die unhinterfragt wiederum auf Zahlen und Fakten gründen, die wiederum unterhinterfragt für bare Münze genommen werden, stets mit dem Verlust des Bezugswertes, des Grundwertes, wie es in der Mathematik heißt.
In diesen Restaurants, Kleinkunstbühnen, Geschäften haben Menschen ihre Arbeit, ihr Brot, ihre Aufgabe und ihren Lebensunterhalt bestritten. Es waren oftmals prekäre Arbeitsverhältnisse. Doch jetzt? Wo sind diese jetzt? Arbeitslos? Hartz-IV-Empfänger? Die wohlbekannte Schere von Armut und Reichtum in der Bundesrepublik spreizt sich so noch mehr. Bedenken Sie dies mit allen Folgen und Konsequenzen, die dadurch entstehen können?
Die Last trägt die Allgemeinheit. Während große Unternehmen sich mit Kurzarbeitergeld füttern lassen und sich sanieren. Während große Unternehmensaktionäre sich an Dividenden-Ausschüttungen erfreuen. Während große Unternehmen ihre Mitarbeiter (z.B. Großraumbüros) auspressen. Die Folgen von Burn out und psychosomatischen Erkrankungen werden auf die Allgemeinheit abgewälzt. Von einer Bankenrettung möchte ich hier gar nicht reden.
Ich fordere Sie auf, das Infektionsschutzgesetz in seiner jetzigen Form sofort außer Kraft zu setzen und das Grundgesetz zu achten. Sie haben jederzeit die Möglichkeit, sich vor die Menschen zu stellen und zu sagen: wir haben unser Bestes getan. Es gibt nun auch zugelassene Medikamente für eine Corona-Infektion, ein nur bedingt zugelassener Impfstoff ist nicht mehr die einzige Lösungsalternative. Wir heben sämtliche Restriktionen auf und gehen in ein „soziales Leben“ von Menschen unter Menschen. Sie verlieren keinen Kopf, wenn Sie ehrlich zu sich und den Menschen sind. Jede Verordnung, die Sie und die Bundesregierung ohne Bundesrat herausgeben, entbehrt der Verhältnismäßigkeit der Mittel. (Verfassungswidrigkeit des Infektionsschutzgesetzes, Gewaltenteilung nicht mehr gewährleistet.)
Die erwarteten Todeszahlen sind 2020 nicht eingetreten und auch 2021 nicht. Wir sind ein Volk von ca. 82 Millionen Einwohner. Hätte es 10 Millionen dahingerafft, wäre sicherlich jede Form der Lösung akzeptiert worden. Doch erkrankte Menschen einfach in eine Quarantäne zu schicken und dann ohne ärztlichen Beistand zu lassen, wie es jetzt zuhauf passiert ist, ist sicherlich weder menschlich, noch medizinisch verantwortungsbewusstes Handeln. Sie als Regierung hätten z.B. im Ausruf eines Katastrophenfalls diese neue Situation meistern können. Sie hatten funktionierende Mittel in der Hand. Einst lehrte man mich während meiner Ausbildung als Kinderkrankenschwester, dass unser Land über einen der besten Katastrophenschutzpläne der Welt verfüge.
Auch hätten mobile Ärzteteams, die unterstützt worden wären von den Ärzten und Sanitätern, Fahrern der Bundeswehr (hier könnte das GG geändert werden – dass ein interner medizinscher Einsatz erlaubt wird) die betroffene Kranken anfahren können. So hätten Kranke sich nicht allein gefühlt, hilflos den Symptomen der Krankheit ausgeliefert. Hier zeigte sich auch der Nachteil der vielen Single-Haushalte, denn wer besorgte die Fahrt zum Test-Center, den Einkauf, die unterstützenden Medikamente, Infusionen, die ärztlichen Bescheinigungen für den Arbeitgeber und Co. Diese Menschen haben, so wie mir berichtet wurde, teils mit Fieber lange vor Teststationen im Auto gesessen und darauf gewartet, dass sie drangenommen wurden. Sie standen vor geschlossenen Türen draußen in der Kälte vor den Arztpraxen. Kranken Menschen hören Sie zu!
Ich habe mich oft gefragt, wo ist der Eid des Hippokrates geblieben. Menschen wurden beschimpft, weil sie nicht geimpft waren, statt, dass sie behandelt wurden. Der Eid legt fest, dass jedem Menschen geholfen wird, egal, was er ist und hat. Wir tragen in unserer Gesellschaft Drogenabhängige, Alkoholabhängige, Freizeitunfälle, Kinderwünsche und vieles mehr mit. Wir fragen nicht, warum, wir bezahlen alle mit. Warum gibt es jetzt eine Ausnahme?
Wenn derzeit viele alten Menschen sterben, meine Mutter verstarb letztes Jahr mit 85 Jahren (nicht an Corona), eine Generation, die im letzten Weltkrieg Kinder waren, dann ist dies oftmals eine psychische Entscheidung, denn sie fragen sich, wofür noch weiterleben? Kaum noch Besuch. Masken. Keine Gruppen mehr. Kein Gesang. Keine Freude. Meine Mutter nannte es: Ich fühle mich zum ersten Mal in meinem Leben ausgegrenzt.
Hat dieses derzeitige Handeln eine menschliche Grenze übertreten, die so schnell wie möglich rückgängig gemacht werden sollte?
Ich weiß nicht, ob Sie Raul Hilberg kennen. Ein Jude, der in Wien lebte und mit seinen Eltern rechtzeitig nach Amerika fliehen konnte. Seine Familie kam in Dachau und Auschwitz ums Leben. Dieser kleiner Junge wurde groß und studierte Politikwissenschaft. Seine Vergangenheit beschäftigte ihn. Er verfasste eine Arbeit, die übersetzt wurde bei uns mit dem Titel: Die Vernichtung der europäischen Juden.
Dieser Mann hat sich keine moralische Frage gestellt, sondern die Frage: Wie war es möglich, eine derartige Maschinerie ans Laufen zu bringen? Dabei stellte er ein System auf, dass genau das beschreibt, was jetzt gerade wieder stattgefunden hat, mit meiner Hoffnung auf Einsicht bei denkenden Politikern.
„Gesetz – Durchführungsverordnungen – Ministerielle oder örtliche Verordnungen und Regelungen – Öffentliche Bekanntmachungen im Gefolge von Gesetzen und Erlassen – Bekanntmachungen durch lokale Beamte – schriftliche nicht veröffentlichte Richtlinien – mündliche Direktiven und Vollmachten!“
Ein bürokratischer Apparat. Alles ganz legal. Mit welchen Folgen?
Es geht nicht um die Oberfläche. Die kann heißen Faschismus, Fundamentalismus, Fanatismus, röm.kath.-evang. Irland, Pakistan/Indien, Israel/Palästina, auch Covid-Infektion….
Die Ordnung, die unterschwellig undemokratische Gefahren birgt, ist das Risiko. Hier den Blick offen zu halten und sich nicht vom Grundgesetz als Basis einer Bevölkerung, sich nicht von den Menschenrechten zu entfernen, ist die Aufgabe einer vollwertigen dem sozialen Wesen Mensch verpflichtende Aufgabe, der Sie und alle an der Regierung Beteiligten verpflichtet sind. Sie sind nicht nur Teil dieser Bevölkerung. Sie sind Menschen!
Damit Sie den Bezug zur arbeitenden wirklichen Bevölkerung nicht verlieren, sollten Sie vielleicht heimlich durch die Straßen der Stadt ziehen, wie ein Bischof Nikolaus und ein Papst Johannes I, um den Stimmen zuzuhören.
Ich, persönlich, würde z.B. gerne diesen Brief öffentlich im Bundestag verlesen. Vielleicht noch mit einigen Ergänzungen mündlich gewürzt. Vielleicht sollten Sie eine öffentliche Sprechstunde im Bundestag einführen – eine Art Rederecht im Bundestag für Bürger des Landes?
Alternativen gibt es immer. Potenziale sind unbegrenzt im menschlichen Sein vorhanden. Bildung und Forschung zu stützen. Stattdessen wird die dreifache Menge der Steuergelder nicht für Bildungsausgaben, sondern für Verteidigung ausgegeben. Ist dies nicht eine Missachtung der menschlichen Größe? Ein selbstfahrendes Auto wird nicht entwickelt für eine Bevölkerung. Ein Elektro-Auto ist keine Antwort. Digitalisierung ist kein Lebensziel. Das wissen Sie.
Das höchste Potenzial, was uns allen Menschen weltweit zur Verfügung steht, ist unser Menschlich-Sein selbst. Hier finden sich Lösungen, Alternativen, Potenziale. Und ich möchte mit Hans-Peter-Dürr enden:
Im Rahmen des Grundgesetzes fordere ich Sie und die Bundesregierung auf, eine individuelle Impfentscheidung zu tragen. Für eine Impfpflicht ist die Verhältnismäßigkeit nicht gegeben. Das wissen Sie. Sogar nicht nur intuitiv!
Seien Sie doch einmal ganz ehrlich, wann und wie lange haben Sie schon einmal wirklich darüber nachgedacht, was das Wir ist? In einem Wir schreibt das deutsche Wortherkunftslexikon DWDS ist immer ein ich selbst eingeschlossen. Das heißt, dieses wir setzt sich zusammen aus anderen einschließlich meiner selbst. Ich gehöre zu einem Wir dazu. Es ist ein „unser-eins“.
Eine Cousine meines ehemaligen Mannes ist große Verfechterin gegen die Schlachttierhaltung und entschied sich Veganerin zu sein. Gestern Abend begegnete ich interessanterweise genau dieser Thematik in einem Buch von J.M. Coetzee. Sie hat eine Romanfigur erfunden, die den Namen Elizabeth Costello hat. Diese ist Romanautorin. Eine alte Dame, die, wie es auf dem Klappentext so wunderbar heißt, „in ihrem intellektuellen Nomadentum als leidenschaftliche Kulturkritikerin zwischen Provokation und Ratlosigkeit“ für eine ganze Menschlichkeit steht. Hört sich fast nach mir an!
Was gehört dazu eine ganze Menschlichkeit zu umfassen? Sind das nicht auch die Tiere, die wir großziehen, um sie aufzuessen? Sind das nicht die Tiere, deren Innereien und vieles mehr verarbeitet wird zu Hundefutter, Seife und Co? Doch, ist das die gesamte Welt eines Wir?
Haben Sie sich schon einmal beim Anblick eines Sandwiches beim Metzger oder Bäcker gefragt: Wieviel Wir steckt in diesem Sandwich? Oder haben Sie sich schon einmal gefragt, wenn sie im Supermarkt einkaufen gehen, wie viel Wir sehe ich hier gerade? Oder wie ist, wenn sie ein Auto kaufen? Sie können jede Situation unseres Lebens nehmen und sich diese kleine einfache Frage stellen: Wie viel Wir ist gerade hier? Denn interessanterweise stecken sie wirklich in diesem „unser-eins“ mittendrin. Denn sie kaufen den Joghurt. Denn sie essen das Sandwich, trinken den Kaffee, bestellen das Auto, benutzen das Handy.
Wenn sie dies immer wieder einmal tun, entdecken sie die Größe eines Wirs, das sie vermutlich irritieren wird, den irgendwie ist es überall da. Doch in unserem alltäglichen Leben werden wir beständig ermahnt nicht das Wir zu sehen, sondern das Ich.
Welches Parfüm ist für sie das Richtige? Welches Auto passt zu ihnen? Welche Farbe sollte die Haustür ihres Eigenheims haben? Welche Pullover-farbe trifft ihren Teint so, dass sie gut aussehen? Welcher Joghurt ist für sie genau der Richtige? Welche Internetseite ist für sie die Passende?
Sie können dieses Hervorheben eines „angeblichen Individuums“ überall sehen, ohne dass sie bemerken, dass gerade dadurch ihre Individualität verloren geht. Denn alle mit blonden Locken erhalten die Empfehlung hellblauen Lidschatten zu verwenden. Denn überall auf der Welt kommt man mit einer Jeans und schickem Jackett gut an. Denn das neue Smartphone in ihrer Lieblingsfarbe unterstützt ihr individuelles Sein. Bei all dem wird ein Ich gekitzelt.
Dieses ins Blickfeld gehobene individuelle Persönlichkeitsbild geht so weit wie es Harald Welzer in seinem Buch „Die smarte Diktatur“, der Angriff auf unsere Freiheit, gut beschreibt. „Der soziale Raum, der ich nur noch selber bin. … Die Basis für die personalisierten Angebote, die sie bekommen, sind Sie ja selbst – abgelesen und berechnet nach Ihrem Sozialverhalten, Ihrem Informationssuchtverhalten, Ihrem Konsumverhalten. Sie sind die Laborratte, die die Daten liefert, mit deren Hilfe Sie manipuliert werden. Nein, sagen wir besser: gesteuert werden. …Worum es in Wahrheit geht, ist etwas anderes: nämlich die Konstruktion eines anderen sozialen Raumes, in dem Sie so platziert werden, wie es für die am besten ist, die Ihnen etwas verkaufen wollen, ein Produkt oder eine Überzeugung. Oder eine Überzeugung als Produkt.“ (Siehe Impfung, die keine ist, ein Notfallmedikament, das nicht hält, was es versprach – eine Überzeugung als Produkt = ein Produkt als Überzeugung – festgefahren – gefangen –Ausweg?)
Welzer beschreibt wunderbar wie dieses wirklich sichtbare Wir des täglichen Lebens, dieses „unser-eins“ versteckt wird und aus unserem Blickfeld verschwindet. Zum Vorschein kommt etwas, das sie auf keinen Fall sein wollen. Ein Jeder wie jeder andere auch! Be-rechen-bar. Ab-schätz-bar. Kauf-bar. Be-zahl-bar. Indivi-duell.
In Wirklichkeit sind Wir bemerkenswerter Weise genau das aber nicht!
Mir persönlich ist diese be-rechen-bare Welt zu klein. Es fehlt in ihr das, was ich Größe nenne. Eine Größe, die jeden Menschen, jedes Lebewesen auszeichnet. Als sich vor vielen Jahren mein Blick für die Welt als Ganzes hob, für eine „unser-eins“ vollständige Menschheit, für einen ganzen Kosmos, musste ich mich von etwas verabschieden.
Was das war? Ein langer Weg. Ja, und auch schmerzvoller Weg. Eine große Trauer. Ein Abschied in vielen Schritten. Doch, heute freue ich mich darüber, dass ich angstlos und vorwärtsgehend, diesen Abschied vollzog. Von welchem Abschied ich rede? Einige, die mich kennen, vermuten es sicherlich. Ich sage es hier dennoch in aller Deutlichkeit.
Die Arbeit beginnt hier, wo wir gerade stehen. Als Kind lernten wir auf die Frage: Wer bist du oder wie heißt du? zu antworten: Ellen. Jahre später, kam auf diese Fragen: Ich bin Ellen. Schließlich war es geschafft. Wer spricht da? Ich. Selbstverantwortlich. Erwachsen. Ich weiß, wo es lang geht. Wiederum Jahre später, beginnt dieses Erwachsen-Sein zu wackeln. Es ist nicht das Ich, das wirklich Ich ist. So beginnt die Suche. Und wiederum viele Jahre später, wenn das Ich endlich scheinbar aufgetaucht ist, beginnt das Abschied-nehmen. Und wiederum viele Jahre später, wenn du am Ball bleibst, gelingt dir der Abschied für immer und du begegnest zum ersten Mal diesem komischen seltsamen Wir.
Dies ist nicht, wie es gerade immer so schön heißt, solidarisch sein. Es ist kein Für-ein-ander-Eintreten, kein Verbunden-Sein, denn in diesem wirklich echten Wir würde bei einer Verbundenheit eine Trennung vorausgesetzt, die es nötig macht, sich zu verbinden. Bei einem Für-ein-ander-Eintreten ist sogar eine Art Hierarchie durchzuhören. Im juristischen Sinne steht solidarisch denn auch für gemeinsam berechtigt.
Doch in diesem echten Wir gibt es kein Recht und kein Gemeinsam, denn es ist bereits ein Wir als ein Wir, das gleichzeitig und das sei betont, gleichzeitig, in einem Mit-ein-ander, in einem Neben-ein-ander, in einem Über-ein-ander, in einem Unter-ein-ander, in einem Durch-ein-ander existiert. Eben ein „unser-eins“!
Wenn wir uns unsere Welt, unsere direkt Umgebung wirklich einmal genau ansehen, dann stellen wir fest, dass es tatsächlich nichts anderes gibt, als dieses Ein-Ander als ein Unser-eins. Wo wir dies ganz deutlich sehen können, ist bei einem Gang durch die Natur. Der Baum, das Gras, der Bach, die Kuh, der Regenwurm, der Mensch, der Hund, die Katze, das Heu, der Trecker usw. alles ist ein Ein-ander. Nirgendwo ist da eine Trennung, denn es ist in diesem Augenblick, in dem wir gucken, schon ein Gesamtwerk, ein großes Wir. Dieses große Wir ist jeder menschliche Körper. Dieses Wir bilden Organe, Knochen, Muskeln, Gewebe, Geist, Seele, Atome, Moleküle, Würmer, Viren, Bakterien, Pilze und und und… Ein Unser-eins!
In dem Buch von Merlin Sheldrake, Verwobenes Leben findet sich dies besonders deutlich an der Stelle, wo er schreibt, dass das Pilzgeflecht unter nur einem einzigen Fußabdruck von uns, so groß ist wie ein Fußballplatz mit all dem Leben über, in, durch, mit, unter ihm. Ein Wir.
Mit welch einer Begründung sollten wir daher immer wieder in eine Trennung von etwas gehen? Wir können die Trennung nicht aufrechterhalten, denn unsere Körperlichkeit weist tagtäglich Sekunde um Sekunde auf ein „Unser-eins“ hin.
Mit welcher Begründung sollten wir uns also nicht einmal intensiv ge-pflegt und wirklich Ein-satz-bereit für dieses große Wir einsetzen?
Ein Wir, von dem ein Stephan Mögle-Stadel spricht? Ein Wir, von dem ein Buddha, ein Jesus Christus, ein Al Halladsch, ein Mahatma Ghanda, ein Martin Luther King, ein Humboldt sprechen. Sie alle ver-weise-n auf dasselbe große Wir.
Wenn wir uns das Schaubild der Organisation des Bundeskanzleramtes anschauen, dann stellen wir fest, dass wir seit zwei Jahren nur mit der Gruppe 31, Referat 312 zu tun haben. Kommen bei Ihnen dann keine Fragen hoch? Bei mir schon! Was läuft im wirtschaftlichen Bereich, im Kommunikationsbereich, im Rüstungsgeschehen, in der Außenpolitik, in der Umweltpolitik usw.? Ich könnte hier alles aufführen, denn jedes bleibt als Frage einer nicht gelebten Transparenz im Raum. Fehlt Ihnen nichts? Mir schon.
Als ich 2019 mehrfach einen großen Vortrag über KI hielt, für den ich ein Jahr recherchierte, erinnere ich mich an ein Gespräch der damaligen Bundeskanzlerin Merkel mit der Computergestalt Sophia. Merkel betont Worte: Wir müssen kämpfen… Ich will keine Datensteuer. …Recht der Roboter auf Stromzufuhr und Wartung?…“
Bis 2030 soll das Bruttoinlandsprodukt mit KI um 11,3%, 430 Milliarden Euro gesteigert werden, notierte ich damals. Wie sieht es heute aus? Wo liegt in diesem Bereich die Gewinnsteigerung, während bayernkreativ aktuell berichtet, dass im Bereich der darstellenden Kunst ein Rückgang von über 80 Prozent zu verzeichnen ist. Das bedeutet, es gibt sie fast nicht mehr. Wovon leben diese Menschen jetzt?
Wenn wir uns jetzt derzeit aktuell unsere Welt ansehen, dann können wir sagen, die Wirtschaft und die Politik haben es geschafft, uns digital und Co schmackhaft zu machen. Home-office. Zoom-Konferenzen. Bestellungen per Klick im Internet. Streamen von Filmen, Musik und Co. Virtuelle Hausaufgaben für Schulkinder. Virtueller Unterricht für Schüler und Studenten. Vorträge via Video-Konferenz. Willkommen in der neuen Welt. Und damit niemand mehr in das wirkliche soziale Feld geht, heißt es, halten sie social distancing, impfen sie sich, bleiben sie daheim, gehen und fahren sie möglichst nirgendwohin.
Willkommen. Denn was wächst hier? Hier wächst kein wirkliches Wir, sondern hier wächst ein „unsoziales Wesen“, das nicht einmal mehr ein Ich ist. Eine These-ja, aber wirklich gefühlt. Denn Kinderaugen zeigen es. Denn Bilanzen von Energie (Wasser, Strom) be-zeuge-n es. Denn der Hunger nach Ressourcen be-legt es.
Daher lassen sie uns als ein Wir aufwachen, wach sein für eine Welt, die Wir wirklich wollen? Wollen sie wirklich von einem Roboter im Alter gefüttert werden? Wollen sie wirklich, dass ein Roboter beim Sterben ihre Hand hält? Wollen sie wirklich, dass in Zukunft, virtuelle Lehrer ihre Kinder/Enkelkinder lehren? Wollen sie wirklich für einen Handy-Tipp den langsam entstehenden freien Frieden aufs Spiel setzen? Wollen sie wirklich, dass noch mehr Kinder weltweit verhungern?
Bitte lassen Sie uns als ein Wir, als ein „Unser-eins“ in eine Welt gehen, für die es sich lohnt hier zu sein, lebendig zu sein, wo Menschen sich mit-ein-ander für-ein-ander neben-ein-ander durch-ein-ander in einem „Unser-eins“ in einem freiheitlichem friedlichen WIR treffen können. Ein Raum, in dem jeder Mensch jedem Wesen in die Augen schauen kann, ohne in seinen tiefsten Tiefen daran erinnert zu werden, dass er genau dieses Wesen, diesem Menschen die Lebensgrundlage entzogen hat. Denn das tut ein be-rechen-bares, ein-schätz-bares, be-zahl-bares Ich. Lassen Sie sich nicht über-zeugen, werden Sie nicht Zeuge eines großen Ver-brechen-s/eines Bruchs an und in der Menschlichkeit. Seien Sie Zeuge der großen wertvollen Menschlichkeit, denn Menschlichkeit ist ein-zig-art-ig – eine Art – ein „Unser-eins“.
Ein Grashalm
Ein Baum
Ein Kind
Ein Tier
Ein Mensch
Ein Wurm
Ein Virus
Sehen Sie hin – das wunderbar große WIR! Es zu be-hüten, lohnt sich, denn es ist dieselbe ein-zi-art-ige Leben-digkeit!
Heute möchte ich Euch ein Buch und einen Gedanken vorstellen. Er ist schon alt, wie Berichte und die Literatur zeigen. Dennoch scheinen, wie die letzten Jahrhunderte zeigen, diese Idee, diese Vision immer wieder in eine Vergessenheit zu geraten. Offensichtlich wäre es allerdings für uns alle und damit meine ich wirklich alle und alles auf diesem Planeten und in unserem Kosmos, wenn wir diesem Gedanken einmal folgen würden.
Es ist die Idee des Welt-Bürger-Tums. Wir sind nicht einfach mehr Bürger einer Nation, sondern Bürger EINER Welt. Das Buch „Die Unteilbarkeit der Erde“ von Stephan Mögle-Stadel verfolgt diese Idee und gibt Einblicke, Ausblicke und Sichtweisen zu überdenken, die mehr als gebrauchsfähig sind – gerade jetzt!
Prof. Dr. Dr. Ossip K.Flechtheim, Begründer der Kritischen Futurologie an der Freien Universität Berlin schreibt in der Einleitung von „Die Unteilbarkeit der Erde“:
„Unsere planetaren Probleme können nur ihrer Ebene entsprechend subsidiär und global gelöst werden. So entstünde ein neuartiger weltweiter Föderalismus. Ein solche Weltföderation, die auch nach mehr Bürgernähe und Demokratie, und damit nach einer stärkeren Einflußnahme von Nicht-Regierungs-Organisationen (…) verlangt, müßte überlebens-notwendigerweise mit mehr Kompetenzen ausgestattet sein als die realexistierenden ‘Vereinten Nationen’. Dazu benötigen wir Weltbürger, Menschen, welche bereit sind, die Vision von globaler Verantwortlichkeit und globaler Solidarität zu entwickeln, mehr denn je.“ (Die Unteilbarkeit der Erde 1996, S. 13) (subsidiär = größtmögliche Selbstbestimmung und Eigenverantwortung des Individuums, der Familie oder der Gemeinde) Gerade jetzt so wichtig!
Haben nicht alle Nationen der Welt dieselben Probleme? Bevölkerung? Ernährung? Wohnung? Energie? Wasser? Bildung? Arbeit? Müll? Wirtschaft? Ressourcen?
Stephan Mögle-Stadel macht sogar darauf aufmerksam, dass „unsere Nationalstaatenpolitiker[…] für die Globalen Probleme und Herausforderungen ohne welt-verfassungsrechtliches Mandat und infolgedessen im wahrsten Sinne des Wortes verantwortungslos und inkompetent [sind].“ (Die Unteilbarkeit der Erde 1996, S. 19) Manchmal denke ich, dass das gerade jetzt zu erkennen ist. Eine Bildungsform für werdende Politiker wäre also erstrebenswert. Müssen wir nicht alle unsere Berufe erlernen? Müssen wir nicht alle einen Nachweis über unsere Fähigkeiten erbringen?
Wenn wir die Welt schon im Großen nicht umfassen und uns in Nationen verlieren, was könnte uns lehren, das Große, das Ganze zu sehen? Wovon könnten wir lernen? Was ist ein föderalistischer Gedanke im Kleinen? Schauen wir uns unseren Körper und Geist an, entdecken wir ein vereinigendes und verbindendes System. Es fragt nicht, was der Unterschied ist, sondern wie können wir trotz der Unterschiede gemeinsam existieren? Wie können wir gemeinsam leben und uns gegenseitig befruchten? Wie können wir unsere Unterschiede für eine Gemeinsamkeit zu Leben erwecken?
Der Körper und der Geist kennen Föderalismus seit Urgedenken. Die Leber kennt ihre Aufgabe im Gesamten. Der Geist kennt seine Aufgabe im Ganzen. Jedes Teil, jede Existenz in unserem Körper und Geist dient dem Gesamten. Dieses Dienen ist keine Selbstaufgabe, denn dann könnte der Körper nicht mehr existieren. Nein, dieses Dienen ist ein tuender Fluss von lebendigen Funktionen. Alles in diesem Fluss dient seiner eigenen Funktion. Je näher diese eigene Funktion zum wirkenden eigenen Selbst-Tun kommt, je mehr funktioniert das Ganze.
Die Menschheit hat sich durch mancherlei Geschehen und wissenschaftliche Entwicklungen von einem Ganzen abgehängt. Nur in wenigen Fällen erkennen wir, dass wir doch eine Menschheit, ein KörperGeist sind. Interessanterweise ganz deutlich bei Geburt und Tod.
Der Autor von Unteilbarkeit der Erde weist mit Erich Fromm darauf hin, dass ‘es[…] keinen Zweifel daran [gibt]: ‚Wir befinden uns noch immer in einer Stammesstruktur. Wir nennen sie Nationalismus. (…) Lernen wir es nicht, als der Eine Mensch in der Einen Welt zu leben, dann wird dieser Nationalismus Bedingungen und Situationen hervorbringen, die die Gefahr heraufbeschwören, daß der Mensch sich selbst zerstört.’ Vielleicht wächst erst nach einem Globalen Crash Test, d.h. wenn unsere weltweite Ego-Diktatur keine Habgier-Imaginationen und keine Sicherheits-Paranoia mehr zu verlieren hat, die fundamentale Kraft ganz Mensch(heit)lich zu werden.“ (Die Unteilbarkeit der Erde 1996, S. 21)
Gerade jetzt wäre das Erkennen eines Ganzen möglich. Ein Virus – eine Welt. Stattdessen ziehen wir Mauern hoch, machen Grenzen dicht, erschaffen Bestimmungen, die Menschen voneinander trennen und zeigen mit Fingern auf Schuldige, die wir dafürhalten, ohne jemals dies beweisen zu können. Eine „Sicherheits-Paranoia“ par excellence.
Blitzt aber nicht hier mitten in dieser „Sicherheits-Paranoia“ eine neue Chance für die Idee eines Welt-Bürger-Tums auf? Die Chance einer demokratischen Weltregierung, in der die demokratischen Nationen mit ihren Eigenarten ein großes Ganzes bilden, das ein tuendes Dienen für alle mit allem durch alle in allem ist?
Ist das nicht die Vorstellung des „Ewigen Friedens“, von dem Kant schon 1796 schrieb?
Dieser Gedanke lebte weiter in Schriften auch von Größen wie Schiller, Goethe, Herder und Humboldt. „Zum Weltbürger werden heißt, sich mit den großen Menschheitsfragen auseinanderzusetzen: sich um Frieden, Gerechtigkeit, um den Austausch der Kulturen, andere Geschlechterverhältnisse oder eine andere Beziehung zur Natur zu bemühen.“ (Humboldt, Welche Bedeutung hat das Humboldt´sche Erbe für unsere Zeit?)
Mit welcher Berechtigung wird eine gerechte und friedliche Aus-ein-ander-setzung vermieden? Was ist, wenn eine Politik erlebt, dass sie allein stehen bleibt, während die Gemeinschaft der Menschen sich für-ein-ander entscheiden, statt gegen-ein-ander?
Von einem jeden Menschen hängt dies ab. Jeder Mensch entscheidet sich Minute für Minute für ein Mit-ein-ander oder Gegen-ein-ander. Frieden entsteht nur auf eine Art!
Peter Ustinov, Schriftsteller, Schauspieler, Präsident der Bewegung der Weltföderalisten, und Sonderbotschafter des Un-Kinderhilfswerks legt in der Einleitung weiter dar:
„Das logische Ziel für die Menschheit in der Erhaltung ihrer traditionellen Identitäten ist mit Sicherheit Föderalismus. Er bedeutet kulturellen Stolz ohne nationale Arroganz, Vielfalt ohne Furcht vor Imperialismus und Achtung gegenüber allen Menschen. Das ist eine etwas andere Art zu sagen: ‘Friede’.“ (Die Unteilbarkeit der Erde 1996, S. 17)
Achtung vor allen Menschen bedeutet, ein-ander zuhören, mit-ein-ander reden. Menschen als …. zu betiteln, ist kein Mit-ein-ander, sondern ein Gegen-ein-ander!
Irgendwie scheint nun auch nach Jahrtausenden der Menschheitsgeschichte die Menschheit immer noch nicht reif für ein Mit-ein-ander zu sein. Dennoch ist gerade jetzt und gerade hier wieder einmal eine Möglichkeit in der Geschichte der Menschheit, diese Vision wieder ins Licht zu heben. Als 1948 die UN gegründet wurde, wurde dieses Geschehen von dem ersten Weltbürger Garry Davis begleitet.
Achtung vor allen Menschen. Egal, was sie denken, glauben, hoffen, meinen. Sie sind Menschen mit dem gleichen Recht auf Leben geboren wie ein jedes Menschenkind. Schuldige zu finden für Antworten, die ein jeder eigentlich nur für sich selbst beantworten kann, ist ein Armutszeugnis an Intelligenz, Herz und Tatkraft.
Dies scheint gerade mehr der Fall zu sein als zu glauben ist. Jede Nation kämpft gegen etwas an, was nicht notwendig wäre. Ein Kontinent wie Afrika kennt das Virus, aber die Todesfälle des Virus Covid-19 sind gering, auch wenn fast kein Afrikaner geimpft ist. Nicht nur, weil diese Staaten kein Geld für den Impfstoff haben oder keine Ärzte, die die Fälle diagnostizieren (im Übrigen ähnlich wie bei uns – welcher Covid-19 Patient sieht bei uns einen Arzt in Quarantäne?), sondern auch, weil wir hier als der reiche Westen die Substanzen aufkaufen. Gleicher Mensch und gleicher Planet?
Vielleicht existiert in Afrika auch Dank alter heilender Medizin eines „kleinen Medizinmannes/Medizinfrau“ ein Überwinden der Erkrankung? Ist das, was wir hier machen, wirklich und wahrhaftig NOT – WEND-ig? Gibt es hier eine Not, die zu wenden wäre? Gibt es nicht eher eine Not, die wirklich zu wenden wäre?
„Denn wir, die bislang kosmo-politisch entmachteten Bürger dieser Erde, sind es, die in dem drohenden Systemkollaps einer planetaren verantwortungslosen Inter-Nationalität sterben müßten, wenn es nicht gelingt zuvor noch eine alternative und zukunftsweisende Organisation unserer Staatenwelt als Weltbundesstaat zu etablieren.“ (Die Unteilbarkeit der Erde 1996, S. 26)
Nämlich die Not, dass wir Menschen, Menschen als Menschen missachten? Dass wir Menschen in Klassensysteme pressen? Dass wir Menschen immer noch nicht bewusst erfasst und erkannt haben, dass wir als Menschen, als ein Individuum unsere Verantwortung für uns selber tragen? Dass wir diese Verantwortung am besten tragen lernen, wenn wir selbst auf die Suche nach der Antwort ganz eng bei uns selbst anfangen? Nicht beim Nachbarn. Nicht beim Arbeitskollegen. Nicht beim Nächsten. Sondern immer wieder neu bei uns selbst!
Muss es erst zu diesem Elend kommen bevor wir verstehen, dass wir alle auf dem gleichen Planeten sitzen? Einem Planeten, der das zeigt, was wir gestalten? Einem Planeten, der so gutmütig zu uns ist, dass er immer wieder gesunden und damit auch wir gesunden können, wenn wir ihn und uns nur lassen würden?
„Für die Realisation der Begriffe Globale Gewaltenteilung, Weltfrieden, Weltbürgertum, Weltparlament, Weltföderalismus, Weltverfassung, Weltrechtsstaatlichkeit, Weltparlament, Weltpolizei etc. sind wir alle mitverantwortlich.“ (Die Unteilbarkeit der Erde 1996, S. 26)
Derzeit sind wir auf dem besten Wege das große WIR einer einzigen Menschheit in tausenden von Stücken zu zerschlagen. Das Ergebnis könnte uns unsere Geschichte mehrfach zeigen. Aber auch hier ist es scheinbar so, als gäbe es keine Geschichte und keinen Untergang von Kulturen und Zivilisationen und auch keine Kriege, die entstanden sind durch das Zerschlagen von einem WIR.
Heute möchte ich enden mit „Aurelio Peccei, […] ehemaliger Chefmanager des Fiat-Konzerns: […] ‚Wie könnte ich irgend etwas anderes tun, wenn ich meine Kinder und Enkel ansehe?‘ Alle Weltbürger könnten es aus dieser Perspektive sehen, tun es aber nicht. Das ist der Unterschied zwischen Peccei und den anderen, seine Sorge gilt der ganzen Menschheit.“ (Die Unteilbarkeit der Erde 1996, S. 24)
Übrigens einem Dalai-Lama auch und ich hoffe noch vielen weiteren Menschen!
„Es gibt kein bestimmtes Muster oder Modell, nach dem sich alle Geschichte entwickeln muß. Ihr Verlauf wird von der Natur des kollektiven Karmas der Lebewesen in dem besonderen geschichtlichen Abschnitt bestimmt.“ (Chang 1989, S. 12)
Wir sind die Gestalter und Gestalterinnen dieser unserer Welt. Was für eine Welt wollen wir? Lassen Sie uns gemeinsam eine Welt gestalten, die wirklich die Menschen als Menschen achtet. Lassen Sie uns gemeinsam eine Welt gestalten, die eine Menschheit ist, die ein Wir für eine Erde, einen Planeten, für eine Welt leben.
In den letzten Tagen las ich viel. Dazu gehörte endlich auch das vollständige Buch „Schöne neue Welt“ von Aldous Huxley und „1984“ von George Orwell.
Die Besonderheit in der Geschichte „schöne neue Welt“ waren die Standardsätze, die immer wieder durch Wiederholungen lebendig wurden und schließlich von allen verinnerlicht wurden, obwohl niemand wusste, ob sie der Wirklichkeit entsprachen.
Georges Orwells, 1984, besticht durch das Auslöschen jeglicher Vergangenheit. Die Vergangenheit eines Menschen, einer Familie, der Literatur, der Geschichte, der Nation. Es gibt sie nicht mehr. Sie wird immer wieder neu ausgelöscht und dem Tagesgeschehen angepasst. Der Held der Geschichte Winston erinnert sich aber. Nachdem er im Ministerium für Liebe gefoltert wurde, lernt er diese Erinnerungen als Täuschungen zu sehen und endet schließlich genau dort, wo die „Partei“ ihn und alle anderen haben möchten. Er liebt den Führer. Die Wirklichkeit wird zu einer Täuschung. Die Täuschung wird Wirklichkeit, durchgreifend und unwiderruflich. Das Paradoxon – die Umkehrung wird zur Normalität. Jeder, der daran zu schwächeln droht, wird unwiderbringlich zurückgeholt in die wahrhaftige Täuschung, denn es darf keinen Abtrünnigen geben, nicht einmal in Gedanken, denn das würde früher oder später zum Machtverlust führen. Jeder alternative Gedanke wird ausgemerzt. Dafür gibt es die Gedankenpolizei.
Wie schnell die Gedanken nur noch eine Richtung kennen, sehen wir aktuell. Wie schnell anders Denkende als Verschwörer, Rechtsradikale, Linke, Spinner, Verweigerer abgestempelt werden, sehen wir aktuell. Es findet keinerlei Aus-Tausch, keine Aus-ein-ander-setzung mehr statt.
Vor einiger Zeit bekam Manfred zum Geburtstag ein wertvolles Buch geschenkt, das ich nur empfehlen kann. Der Enkel von Mahatma Ghandi, Arun Gandhi hat Weisheiten seines Großvaters veröffentlicht. Zwei möchte ich hier teilen.
„Aufrichtigkeit“
Ein Nein aus tiefster Überzeugung ist besser und größer als ein Ja, das nur gefallen will oder, noch schlimmer, Schwierigkeiten umgehen möchte.“
„Charakter“
Der wahre Prüfstein, an dem sich die Größe einer Kultur ablesen lässt, ist der Charakter der Menschen, nicht ihre Kleider. Es war mir schon immer ein Rätsel, wie sich Menschen für ehrenwert halten können, wenn sie ihre Mitmenschen demütigen. Ein Grundsatz ist ein Grundsatz und darf keinesfalls verwässert werden, nur weil wir es nicht schafffen, nach ihm zu leben. Wir müssen uns bemühen, den Grundsatz zu verwirklichen, und die Mühe muss bewusst, absichtsvoll und anstrengend sein.“
Wir haben einen Grundsatz in unserer Gesellschaft, der heißt Grundgesetz. Wenn wir nicht in der Lage sind mit diesem eine Krise zu meistern, ist es um diese Kultur, wie Ghandi sagt, nicht gut bestellt. Vor vielen Jahren in unserer Geschichte gab es Wenige, die aufstanden. Hatten Sie deshalb Unrecht, obwohl Millionen Ja sagten?
„Der imperialistische Machtgedanke muß, von welcher Seite er auch kommen möge, für alle Zeit unschädlich gemacht werden. Ein einseitiger preußischer Militarismus darf nie mehr zur Macht gelangen. Nur in großzügiger Zusammenarbeit der europäischen Völker kann der Boden geschaffen werden, auf welchem ein neuer Aufbau möglich sein wird. … Das kommende Deutschland kann nur föderalistisch sein. Nur eine gesunde föderalistische Staatenordnung vermag heute noch das geschwächte Europa mit neuem Leben zu erfüllen. … Das Truggebilde der autarken Wirtschaft muß in Europa verschwinden. Jedes Volk, jeder einzelne hat ein Recht auf die Güter der Welt! Freiheit der Rede, Freiheit des Bekenntnisses, Schutz des einzelnen Bürgers vor der Willkür verbrecherischer Gewaltstaaten, das sind die Grundlagen des neuen Europa.“
„Freiheit und Ehre! Zehn lange Jahre haben Hitler und seine Genossen die beiden herrlichen deutschen Worte bis zum Ekel ausgequetscht, abgedroschen, verdreht, wie es nur Dilettanten vermögen, die die höchsten Werte einer Nation vor die Säue werfen. Was ihnen Freiheit und Ehre gilt, das haben sie in zehn Jahren der Zerstörung aller materiellen und geistigen Freiheit, aller sittlichen Substanz im deutschen Volk genugsam gezeigt.“
Freiheit und Ehre sind Wörter einer Moral. Sie sind jedoch auch Wörter eines Rechtstaates. Sie sind auch Wörter einer Menschenrechts-Charta. Theater, Kino, Kunst, Musik, Literatur lebt von der Aus-ein-ander-setzung. Lebendige Menschen sind Menschen, die einander zuhören, die miteinander reden, die aufeinander zugehen, sich in die Augen schauen und dort die Wirklichkeit des Nächsten sehen. Der, der mit mir Mensch ist.
Es geht hier nicht um Spinner, Verweigerer oder oder. Es geht hier um die Wirklichkeit, die jedem von uns täglich begegnet.
Blind sein ist für uns leicht, Sehen ist für uns schwer.
Also bitte ich einfach darum, die Augen, die Ohren offen zu halten für das, was wirklich ist, was direkt hier nebenan gesagt, gehört wird. Keine mediale Welt führt uns dies zu, sondern unsere eigenen Augen und Ohren. Die sind das Wirklichste, was wir haben. Vertrauen wir doch einfach einmal zur Abwechslung uns selbst und unserm Körper und Geist. Setzen wir mit unserem Geist das Ende dieser Zeit und vollziehen mit unserem Körper den Wandel zu einem Immunsystem, das jederzeit mit jedem verhandeln kann, wenn wir ihn einfach nur lassen.
Wir leben nicht mehr im Mittelalter. Fließendes Wasser, Hygiene, noch vor 50 Jahren nicht überall anzutreffen, ist heute in unserem Leben nicht mehr wegzudenken. Medizinische Versorgung, seit 1944 gibt es erst Penicillin für alle, ist überall zur Verfügung hier bei uns. Wovor fürchten wir uns wirklich?
Warum leben wir nicht einfach den Artikel 1 der Menschenrechts-Charta von 1948?
„Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geiste der Brüderlichkeit begegnen.“
Dieser Brief ging per Einschreiben am 14. Dezember 2021 an den Bundeskanzler Olaf Scholz.
Liebe,…, lieber…
Dieser Brief wird von einem Menschen geschrieben für Menschen. Dieser Mensch ist 61 Jahre alt. Er ist Bürger in Europa. Er ist Bürger in Deutschland.
Dieser Mensch hat den Namen Ellen und für alle, die mich wirklich kennen gelernt haben, wissen, dass ich weit davon entfernt bin, rechtsradikal, links oder Verschwörerin zu sein. Ich bin einfach ein Mensch, der den Menschen zuhört, der sie ansieht, der sie spürt als Mensch. Die Portugiesen sagen zu ihrem Nächsten, das ist der Mensch, der mir am ähnlichsten ist. Ein schöner Gedanke in unserer jetzigen Zeit. Der Mensch, der mit mir Mensch ist. Dabei interessiert keine Hautfarbe, keine Krankheit, keine Gesundheit, überhaupt kein Status. Das Einzige, was zählt ist: es ist ein Mensch. Ein Mensch, der lachen und weinen kann. Ein Mensch, der traurig und glücklich sein kann. Ein Mensch, der Sehnsucht und Zufriedenheit kennt. All dies auch noch bei über 7 Milliarden Menschen absolut individuell. Wir sind in unserer Menschheit das Vielfältigste, was wir kennen. Daraus resultieren Wissen, Erkenntnisse, Erfahrungen, Erfindungen und Entwicklungen. Die Vielfalt ist unendlich groß. Sie ist unbegrenzt.
Wenn ich jetzt als Mensch folgendes frage, dann sind diese Fragen nicht einfach nur ein Wissen wollen, sondern diese Fragen sind in mir entstanden, weil ich den Menschen zuhöre und zugehört habe.
Fragen:
Seit wann ist ein Arbeitnehmer kein guter Arbeitnehmer mehr, wenn er den Status nicht geimpft trägt? Seit wann darf ein Arbeitgeber nach dem Gesundheitszustand seines Arbeitnehmers fragen? Arbeitsrecht, wo bist du geblieben?
Seit wann entscheidet über die Qualität einer Fachkraft ein Impfstatus? Welche Qualitäten werden hier gefordert?
Mit welcher Begründung fällt das Arbeitsrecht unter den Tisch? Kündigungen, Nicht-Einstellungen geknüpft an einen Status, der wirklich gar nichts mit der fachlichen Qualität und Güte zu tun hat? Grundrecht-und Arbeitsrechtsverletzungen?
Mit welcher ethischen Einstellung verneint ein Arzt die Behandlung eines Ungeimpften? Mit welch einer Berechtigung verneint ein Arzt eine für die Gesunderhaltung des Patienten notwendige Blutuntersuchung mit dem Hinweis, man wolle die Krankenkassen nicht überbelasten? Mit welch einer moralisch und ich sage zusätzlich christlichen Einstellung werden kranke Menschen draußen auf der Straße stehen gelassen und das in einem kranken Zustand? Wo ist der Eid des Hippokrates geblieben?
Mit welcher Vorstellung fordern Arbeitgeber von ihren Mitarbeitern eine Impfung? Sind diese Arbeitnehmer plötzlich schlechtere Arbeitnehmer? Arbeiten sie plötzlich nicht mehr? Was nimmt sich hier ein Arbeitgeber heraus? Wo sind hier die Gewerkschaften geblieben, die sich für die Rechte der Arbeitnehmer einsetzen? Streik?
Mit welch einer Berechtigung werden junge Studierende von ihren Prüfungen ferngehalten, weil sie über den gewünschten Gesundheitszustand nicht verfügen? Mit welch einer Berechtigung wird jungen Menschen unter diesen Umständen Bildung verwehrt?
Mit welcher Berechtigung wird mir als Bürger der Zutritt zu einer öffentlichen Bibliothek und öffentlichen Verkehrsmittel verwehrt? Öffentlich!
Und zum wahrhaftigen Schluss die bedeutendste Frage: Warum werden Menschen, die durch das Virus erkranken daheim ohne ärztliche Versorgung unbetreut allein gelassen? Warum werden die von der EU zugelassenen Medikamente nicht verteilt? Dies ist unterlassene Hilfeleistung per excellence.
All diese Dinge, die ich hier hinterfrage, sind mir in den letzten Wochen und Monaten begegnet. Ich selbst sollte bei der VHS als Dozentin den Status von Teilnehmenden überprüfen und sollte dafür sogar für jedes Kreuzchen 2 Euro mehr erhalten. Ich habe dies abgelehnt. Mich geht der Gesundheitszustand eines Menschen nichts an. Ich frage weder nach HIV, noch nach Hepatitis, noch nach Ebstein-Barr-Virus, noch nach Krebsviren.
Wie steht es in unserem Grundgesetz: Alle Menschen sind gleich. Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Ich habe 12 Jahre als Kinderkrankenschwester auf Isolierstationen und Intensivstationen gearbeitet. Mir vorzuwerfen, ich wüsste nicht, was ich sage und in welchen Kreisen ich mich bewege, ist moralisch unverschämt. Ich habe 12 Jahre als Lehrerin für Mathematik und Ökotrophologie gearbeitet und sogar Mathematiklehrer ausgebildet. Mir vorzuwerfen, ich hätte keine Ahnung als Philosophin von weltlichen Abläufen, sollte diese 24 Jahre Berufstätigkeit erst einmal nachweisen. Wo sind die wissenschaftlichen Ergebnisse der letzten 100 Jahre in Pädagogik, Soziologie, Psychologie und auch der Philosophie geblieben? Sind dies plötzlich keine Wissenschaften mehr? Welche Wissenschaft darf überhaupt noch den Mund aufmachen? Welche wird noch anerkannt? Es gab einmal so etwas wie eine Aus-ein-ander-setzung. Alle suchten sich zu einigen. Werden jedoch Wissenschaftler von einer Diskussion für wichtige Entscheidungen ferngehalten, wer oder was entscheidet dann in welchem Sinne?
Wenn ein Staat hergeht und ein Gesetz zum Schutz des Volkes erlässt, obwohl keinerlei andere Möglichkeiten in Erwägung gezogen wurden, obwohl es deren gibt, so stellt sich unwillkürlich die Frage nach einer Absicht. Das tun übrigens Verschwörungstheoretiker. Ich unterstelle keine Absicht, aber ich sehe, dass jetzt nach fast zwei Jahren viele machthungrige Menschen diese Situation der Menschen und ihre Angst ausnutzen. Dies ist so menschlich wie Barmherzigkeit. Dennoch sollte uns die Aufklärung und eine nationalsozialistische Vergangenheit gezeigt haben, wohin die Spaltung einer Gesellschaft führt.
Wenn ein Staat hergeht und durch dieses Gesetz das Land in den Ausnahmezustand versetzt und diesen auch nicht wieder auflöst, entsteht unwillkürlich gerade in einem Land wie dem Unsrigen die Frage: Habt ihr die Geschichte vergessen? Unter unseren geschichtlichen Umständen hätte die Wahl des Ausnahmezustandes niemals ergriffen werden dürfen, so meine persönliche Meinung.
Wenn ein Staat hergeht und der Verwaltung Verordnungen und Regeln auf allen institutionellen Ebenen überstülpt, die von allen eingehalten werden müssen unter Androhung von Strafe, dann darf die Frage gestellt werden: Was passiert hier? Wann gab es so etwas schon einmal? Was ist mit unserer Legislative, Exekutive, Judikative, die durch ihre Ungetrenntheit die Demokratie sichert, die jetzt durch den Ausnahmezustand aufgehoben ist?
Wenn ein Staat dann noch erlaubt, dass die Gesellschaft in eine Spaltung läuft und diese noch unterstützt durch Zwangsregeln und Zwangsmaßnahmen, ist die Frage erlaubt, warum eine Gesellschaft einen Schuldigen braucht? Gerade jetzt, wo es doch um die Gesundheit von allen geht.
Das, was jetzt passiert, ist in der Geschichte der Menschheit tausende Male passiert und endete niemals gut. Jesus Christus betete am Kreuz: Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.“ (Lukasevangelium, 23,33)
Was war Jesus? Er war ein Mensch, der nicht den Massen folgte, sondern die Liebe ins Leben setzte. Die Liebe zu den Mitmenschen. Wo ist sie jetzt, die Liebe zu den Ungeimpften, die nichts Anderes tun, als ihr Recht und ihre Freiheit in Anspruch nehmen, wie das jeder andere hätte auch tun können, denn die Politik hat sich aus der Verantwortung genommen. Sie hat sogar die Pharmakonzerne ihrer Verantwortung entbunden, weil es ja eine Notzulassung eines Medikamentes ist, dessen Erforschung nicht abgeschlossen ist. Wo ist die Liebe zu dem Mit-Mir-Mensch-Seienden?
Als im Mittelalter die Pest ausbrach, machte man die Seher, die Heiler, die Hexen und Magier dafür verantwortlich und richtete sie hin. Doch, waren sie die Schuldigen?
Wenn es hier eine Schuld gibt, dann ist es unsere gemeinsame Schuld. Für unsere Konsumhaltung, für unseren Lebensstandard. Für unseren Luxus nehmen wir in Kauf, dass Wälder sterben, Tiere aussterben, Pflanzen verschwinden, Menschen im Elend leben und Kinder verhungern. Übrigens im deutschen Wirtschaftsbericht von 2020 nachlesbar, dass wir durch das, was wir gerade tun, weltweit eine der größten Hungersnöte unter Kindern auslösen, weil Eltern keine Arbeit mehr finden.
Es stellt sich einmal mehr die Frage nach der Relation. Jeder Relation hat einen Grundwert, auf den sich die Aussage bezieht. Dieser Grundwert ist seit über einem Jahr völlig aus den Augen geraten. Bitte, tut mir einen Gefallen. Seht euch die Grundwerte an, die Werte, auf die sich sämtliche Zahlen beziehen. Bitte. Das statistische Bundesamt ist eine wunderbare Zahlenquelle und wenn dann noch einfache Prozentrechnung beherrscht wird, dann könnt ihr berechnen, wie hoch die Sterblichkeit in Deutschland, in Europa an dem Virus ist. Ihr werdet feststellen, dass dies nicht rechtfertigt, dass sich junge Menschen das Leben nehmen, weil sie diese Welt nicht mehr für lebenswert halten. Dies ist eine Wahrheit. Sie ist so geschehen. Es rechtfertigt auch nicht ein Inkaufnehmen einer wieder steigenden Kindersterblichkeit durch Hunger. Diese Zahl rechtfertigt auch nicht den Anstieg der psychischen Erkrankungen, weil die Lebens-und Arbeitsbedingungen unzumutbar werden. Diese Zahl rechtfertigt auch nicht den Verlust unserer analogen Welt, wie den öffentlichen Marktplatz und die City einer Stadt.
Wir sind die Gestalter unserer Welt. Wenn wir beginnen mit dem Finger auf den uns nächsten Menschen zu zeigen, dann willkommen in einer Welt von Hass, Lieblosigkeit, Gewalt und Terror, mit der Gefahr eines Bürgerkrieges oder weltweiten Krieges wegen wachsender Ungleichheit. Die Politik nach dem Krieg war bemüht, Ungleichheiten aufzulösen. Daher gibt es eine United Nation, eine Europäische Union, einen europäischen Gerichtshof, eine WHO. Wenn wir jetzt dies alles wegen einer Erkrankung, an der wirklich Menschen erkranken, aber die überwiegende Mehrheit auch gesundet, dann ist die Frage berechtigt:
Was erlauben sich die Menschen, sich von Krankheit zu entfernen? Krankheit ist eines der wichtigsten Bausteine für die Menschheit gewesen. Hätten die Menschheit keine Krankheit gesehen, gäbe es keine Immunprozesse und wir wären bereits längst ausgestorben. Hätte die Menschheit die Krankheit nicht, wäre unbekannt was Ethik, Moral, Nächstenliebe ist.
Haben wir uns schon so weit davon entfernt, dass wir Krankheit nicht mehr zum normalen menschlichen Leben zählen? Wie ist es mit dem Sterben? Dem Tod unser aller Ende dieses Lebens. Er ist da. Er ist niemals fort. Warum sollten wir uns also fürchten?
Ja, wir Menschen lieben unsere Kinder, Eltern, Freunde. Wir wollen niemanden verlieren und dennoch geschieht es. Das ist lebendiges Leben.
In den letzten Jahrzehnten haben wir immer mehr Inseln der Vergessenen geschaffen. In Behinderteneinrichtungen werden Behinderte betreut. In Krankenhäusern und speziellen Onkologiestationen werden Krebspatienten behandelt. In Hospizen und Palliativstationen sterben Menschen. Kinder leben auf den Inseln des Kindergartens, der Schule und vielleicht in Sportvereinen und kulturellen Einrichtungen. Alte Menschen leben in Senioreneinrichtungen. Es ist tatsächlich gelungen für jeden anders gearteten Menschen in unserer Gesellschaft eine derartige Insel zu schaffen, so dass das Alltagsleben, das „normale Leben“ nicht davon gestört wird. Kein Blick darauf. Kein Hören davon. Doch diese Menschen sind hier. Diese Menschen leiden jetzt besonders.
Wir sind alle Menschen mit Gefühlen, Sinnen und voller Leben und voller Sterben. Wir sollten nicht nach Mitteln schauen, die uns implantiert werden, sondern wir sollten schauen, wie es möglich war, dass ein Virus aufersteht, dass die ganze Welt ohne Grenzen umwandern kann?
Was haben wir getan? Was können wir tun, damit wir in Frieden miteinander leben können? Die Antwort ist sicherlich keine Waffe (Plakat in Deutschland: eine Armbrust schießt die Impfdosis in den Arm), sondern ein Tun, das die Erde friedlich stimmt. Ein Tun, das unser aller Tun überprüft. Ein Tun, das darauf ausgerichtet ist, so wenig wie möglich Schaden anzurichten.
Derzeit tut die Menschheit genau dies nicht. Die Menschen unterziehen sich einer Injektion und meinen, dass sie ihr Leben weiter so leben können wie bisher. Sie wollen ihren Status behalten.
Und noch etwas wollen die Menschen behalten, ihr Geld, ihren Reichtum. Doch, bitte schaut auch hier einmal genau hin! Welche Themen gab es vor dem Virus? Das war Digitalisierung, KI und Klima. Wo stehen wir jetzt?
Daten gibt es nun ohne Ende. Es gibt Digitalisierung ohne Ende. Die Roboter fahren in Kliniken die Speisewagen rum und die ersten Altenheime machen Experimente mit ihnen und der Betreuung von alten Menschen. Klima? Müllberge wie noch nie. Strom-Energieverbrauch unbekannten Ausmaßes. Eine Cloud, ein Server ist nicht irgendwo im Weltall, sondern hier auf dieser Erde und braucht viel viel Energie! Wo kommt die her?
Wer oder was verdient hier? Wer oder was verliert hier?
Wir sind Menschen mit der gesamten großen menschlichen Vielfalt. Wollen wir uns wirklich reduzieren lassen auf eine G-Welt?
Menschengruppen zu diskriminieren ist keine Lösung eines Krankheitsproblems. Eine Diskriminierung führt zu Gewalt. Schaut euch die Geschichte an. Nord-Irland – katholisch-evangelisch. Stämme in Afrika. Afghanistan. Israel. Eine Spaltung einer Gesellschaft führt zu einer Zerstörung. Daher bitte ich alle Menschen inständig, diese Spaltung sofort aufzuheben und ihrem eigenen Geist zu vertrauen. Habt den Mut euch eures eigenen Verstandes zu bedienen. Wenn die eine Seite wahr ist, ist es die andere auch. Dort, wo die Mitte ist, gibt es keine Seite mehr. Dort, wo die Mitte ist, sind wir alle gleich, so wie es unser Grundgesetz sagt. Wir brauchen kein Infektionsschutzgesetz und keinen Ausnahmezustand. Wir brauchen unser Grundgesetz und das ist bereits die Grundlage unseres Staates. Eine Politik hat keine andere Aufgabe als dieses Grundgesetz als das Höchste zu erachten, was es gibt und danach zu handeln auch in Krisenzeiten. Es ist bereits die Basis, nach der zu handeln vorgegeben ist.
Gerade dann beweist sich der Halt dieses Grundgesetzes. Eine Politik des Vertrauens kann dann auch mit gutem Gewissen mit dem Rückhalt des Grundgesetzes, Haltungen begründen, Fehler eingestehen, sich entschuldigen und neue Wege gehen, so wie es ein Max von Pettenkofer in München in der Cholera-Epidemie getan hat. Doch sollte sie niemals das tun, was sie jetzt getan hat. Einem Gesetz die Möglichkeit geben, unser Grundgesetz aus den Angeln zu heben. Damit fällt die Demokratie und was steht dafür auf?
Wir sind die Menschen, Wir sind es die die Welt machen. Daher bitte ich euch, hört auf, den Nächsten zu beschimpfen und mit Schuld zu überhäufen. Er ist nicht Schuld. Er bedarf eurer Schimpfe nicht. Wir sind alle gleich – krank und gesund!
Wer ohne Schuld ist, werfe den ersten Stein, heißt es in der Bibel. Daher schaut genau hin, was passiert. Andere Meinungen sind auch Meinungen. Andere Ansichten sind dennoch nicht unbedingt fehlerhaft. In der Wissenschaft trifft man eine Annahme. Sollte das Ergebnis nicht passen, wird die Annahme verändert. Mit welch einer Berechtigung wird jetzt, obwohl das Ergebnis nicht passt, an der Annahme festgehalten? Es gibt Alternativen. Schaut hin. Hört zu. Allen Wissenschaften. Zum Schluss folgende Szene und das ist geschehen. Ich hoffe, dass es eure Augen öffnet.
Ein Altenheim. Eine Tochter fordert von den Schwestern, dass ihre Mutter nicht neben einer Ungeimpften sitzt!
Wo sind wir? Wollen wir das? Wie soll unsere Welt aussehen, in der die nächsten Menschen leben nach unserer aller Tod? Denn alle, die jetzt hier sind, unterliegen der Begrenzung. Doch, die Menschheit ist lebendige Kraft. Sie ist Energie. Wir können denken und tun und die Richtung bestimmen. In die menschliche analoge oder in die kontrollierte digitale Welt oder in eine sich respektierende Gegenseitigkeit. Ein jeder von uns ist Gestalter. Keiner kann sich zurückziehen. Jeder an dem Ort, an dem er steht, entscheidet sich für Menschlichkeit oder dagegen. Augenblick für Augenblick.
Irgendwie fallen mir in den letzten Tagen und Wochen einige Sprüche aus meiner Vergangenheit ein. Dazu gehört: Mein Bauch gehört mir. Bei uns kommt der Strom aus der Steckdose. Stell dir vor, es gibt Krieg und keiner geht hin.
Ich bin 1960 geboren worden, das heißt ein durch und durch im Aufschwung geborenes Leben. Meine Eltern waren im zweiten Weltkrieg Kinder. Meine Großeltern erlebten ihn als Erwachsene. Doch, auch wenn 1960 gerade 60 Jahre her sind, so ist diese Zeit eine der entwicklungsträchtigsten Jahre unseres menschlichen Daseins. Wenn zu Beginn des 19 Jhd. mit der Industrialisierung Umweltproblematiken entstanden, so sind diese heute zu einem so großen Berg angewachsen, so dass viele nur noch vor den Berg schauen, aber weder hinein noch von oben darauf. Dadurch scheint er nicht zu existieren und wenn, dann ist es eben ein Berg wie jeder andere auch. Bemerkenswert ist an dieser Stelle jedoch, dass dieser Berg eben nicht ein Berg ist wie jeder andere.
Der normale Berg ist in einem Kreislauf eingebunden. Wetter, Jahreszeiten, Tier-und Pflanzenwelt, menschliche Erholungsstätte – alles kommt und geht, greift ineinander, nichts bleibt übrig, nichts verschwindet – alles findet seine Anwendung. Heute nutzt die Permakultur ein solches Ineinandergreifen.
Als die Menschen für „Atomkraft. Nein. Danke.“, als die Frauen für ihre Rechte „Mein Bauch gehört mir“ auf die Straßen gingen, lebten sie eine Form der Demokratie. Sie traten ein für eine Meinung, für eine Ansicht. Möge sie richtig oder falsch sein, sei einmal einfach dahingestellt. Es geht schlichtweg um die Möglichkeit, seine Meinung zu vertreten. Für seine Ansicht eintreten, eine Schritt tun.
Was ist eine Demokratie, wenn keiner hingeht? Was ist eine Demonstration, was ja nichts Anderes bedeutet als ein Zeigen, ein Hinweisen, ein Deutlich-Machen, ein Anzeigen, wenn keiner sich berufen fühlt, mit hinzuweisen auf? Ist unsere Welt so klar strukturiert, dass ein Hinweisen auf eventuell nicht klar definierte Grundlagen und Annahmen nur fehlerhaft scheint?
Am 18. November 2021 war das Fest der Philosophie. Jedes Jahr im November findet ein solcher Tag zu Erinnerung an die lebendige Philosophie statt. Im kleinen Rahmen fand bei mir eine Gruppe von Menschen zusammen, die sich die Frage stellte: wie das kleine Wort „weil“ unsere Gegenwart bildet?
Dabei kam es an einer Stelle zum Ende in der großen Plenumsrunde zu einem bemerkenswerten Diskussionspunkt. Es ging um Hunger. Die Frau kommt verspätet von der Arbeit nach Hause. Es ist kein Essen zubereitet. Sie fragt: Hat denn hier keiner Hunger?
In diesem Moment passiert etwas Unglaubliches. Ohne dass wir es bemerken, schleicht sich eine Annahme in unser Denken. Wir übertragen eine Annahme, die unsere eigene ist auf alle anderen. Es fällt nicht auf. Es geschieht unbeabsichtigt. Es taucht einfach auf. Doch es hat Folgen! Mit dem Ansetzen einer Annahme, in der Mathematik heißt dies eine Voraussetzung setzen, legen wir fest, von welchem Punkt wir ausgehen wollen. Wir machen eine Verallgemeinerung. Ob diese wirklich für alle gültig ist, setzen wir fest. Einen Beweis dafür gibt es nicht. Dies scheint sehr vernünftig zu sein, denn irgendwo müssen wir ja anfangen.
Wichtig an dieser Stelle ist jedoch, dass wir darum wissen, dass wir eine Annahme, eine Voraussetzung setzen. Wenn wir dies nicht tun, läuft ein Geschehen ab, dass uns ohne unser Wissen ganz schnell in eine Bewertung führt. Mit einer Bewertung wächst wiederum ein Umstand, den wir in der Regel nicht wollen. Wir sondern aus. Jede Bewertung, die wir fällen, führt zu einer Aussonderung.
Dieser Mensch ist behindert, dieser ist krank, dieser ist arm, dieser ist reich, dieser ist arbeitslos, dieser ist arbeitsscheu, dieser ist ….Jedes Mal greifen wir zu einer Annahme und somit zu einer Beurteilung eines Menschen.
In Wirklichkeit wissen wir jedoch nicht, was dieser Mensch ist. Wir wissen auch nicht, was wäre, wenn wir eine andere Annahme setzen würden. Wir wissen erst dann etwas, wenn wir es ausprobieren, wenn wir es tun.
Das Besondere an Annahmen ist, dass wir sie jederzeit verändern können. Dies geht natürlich nur, wenn uns klar ist, dass wir nach Annahmen und Voraussetzungen handeln.
Im individuellen Bereich können wir unseren Annahmen und Voraussetzungen sowohl bei einer „guten“ Psychotherapie als auch in meditativer Praxis auf die Spur kommen.
Wissenschaftler gehen oftmals davon aus, dass die Annahme, die sie jetzt tätigen ohne Alternativen sind. Wissenschaftler wie Heisenberg nahmen die Alternativen mit hinein, ebenso ein Philosoph wie Edmund Husserl, der in seinem Buch über die Krisis der europäischen Wissenschaften genau dies zum Aufbau seiner Phänomenologie nimmt. Er stellt die berechtigte Frage an jede Wissenschaft, wie ein Phänomen überhaupt in unser Gesichtsfeld kommt?
Aufzustehen, Einzutreten, Aufmerksames Verfolgen, Genaues Lesen, Hinterfragen, „Geistiges Abmessen = Meditieren“ – all dies sind Möglichkeiten, unbemerkt gesetzten Annahmen auf den Grund zu gehen.
Derzeit finden so massive Annahmen statt, dass ich oftmals schwindelig davorstehe und mich frage, ob Politiker als Stellvertreter für uns Bürger überhaupt noch wissen, was sie tun.
Merkwürdig ist, dass bei uns das Setzen von Annahmen und Voraussetzungen so in den menschlichen Denkweisen angekommen ist, dass scheinbar niemandem mehr auffällt, was hier gerade geschieht. Völlig außer Acht steht hier der einfache gesunde Mensch. Gestern Abend auf dem Marktplatz in Coburg bei der Demonstration „Schweigen für die Menschlichkeit“ sagte die Mutter einer Tochter mit Trisomie 21, dass ihre Tochter keinerlei Anschluss mehr hätte, weil ja Gruppe ohne ….verboten sind. Sie sagte den wunderbaren Satz: Meine Tochter ist doch einfach nur gesund.
Selbst in den schlimmsten Pestzeiten, Cholerazeiten und anderen Erkrankungen der Menschheit gab es die Gesunden. Es gibt sie immer. Es ist ja nicht nur so, dass die meisten Erkrankten gesunden, sondern es ist ja auch so, dass gerade die Erkrankungen der Menschheit für Ihre Anpassungen an das Leben auf diesen Planeten von Nöten war. Vielleicht ist dies gerade jetzt so?
Gerade jetzt wäre die Zeit gekommen, dass sich alle Staaten der Welt verbinden (Weltbürgertum), dass jede Kriegsmaschinerie abgeschafft und jeder nur erdenkliche Cent in die Forschung und Bildung gesteckt wird, um den Menschen eine menschliche Welt zu schaffen und unseren Kindern zu hinterlassen.
Wie ist angesichts der derzeitigen Situation zu verstehen, dass überhaupt Dividenden ausgezahlt werden und sogar mit einer Steigerung gerechnet wird? Welche Unternehmen haben sich hier an Kurz-Arbeiter-Geld und Co bereichert und ihre Geschäftsgelder arbeiten lassen?
„In den letzten Jahren waren die Dividendenzahlungen der DAX Unternehmen konstant hoch. Für die DAX Dividenden 2022 wird erwartet, dass ca. 37 Milliarden Euro der Gewinne aus dem Geschäftsjahr 2021 ausgeschüttet werden. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einem Anstieg von ca. 14 %.“ https://www.dividenden-kalender.de/
Wie viele Kinder auf der Welt (siehe auch „Biene Maja“) wurde durch das jetzige politische Gebaren, das die Verhältnismäßigkeit des tatsächlichen Geschehens um ein Vielfaches steigerte, geschädigt?
In Zeiten wie diese, wo die Distanz zwischen den Menschen propagiert wird, stellt sich die Frage nach der Menschlichkeit Minute für Minute neu.
Wenn wir jetzt sagen würden: Stell dir vor, es gäbe Corona und keiner geht hin, was würde dann passieren? Könnten wir dann unserer Menschheit nicht vielleicht genau die Immunität schenken, die sie jetzt für die neue Zukunft braucht? Könnten wir dann vielleicht wieder unsere Menschlichkeit im gegenseitigen Helfen und Füreinander-Dasein erfahren – das, was wir offensichtlich in den letzten Jahrzehnten verlernt haben? Könnten wir dann nicht erforschen, wie die Menschen heute mit einer neuen Erkrankungswelle umgehen? Warum stellen wir uns so massiv dagegen, neue Erfahrungen zuzulassen im Angesicht einer Welt, deren Energien und Kräfte wir einfach ungehindert weiter ausbeuten im Sinne von gewinnträchtigem Geldwirtschaften?
Wäre dies nicht jetzt eine Möglichkeit wieder zu erkennen, dass wir alle im gleichen Boot sitzen? Ein Millionär braucht den Installateur wie der Arme. Ein Millionär braucht den LKW-Fahrer wie der Arme. Keine Milch ohne ihn. Kein Stein, kein Rohr ohne ihn. Ein Millionär braucht den Bäcker, die Putzfrau im Supermarkt genauso wie der Arme. Mit welch einer Berechtigung sollte sich der Millionär nur bereichern, statt wie der Arme es durch seine häufig unangemessen bezahlte Arbeitskraft (1-Euro-Jobber, Mindestlohn) tagtäglich tut, arbeiten für einen angemessenen Lohn? Sie können auf Dividenden verzichten und der Allgemeinheit spenden. Sie können die Kriegsmaschinerie, die tötet, ersetzen durch Maschinen, die dem Menschen beim Leben helfen. Sie haben die Mittel dies für die Menschheit und ein gesundes Weltbürgertum zu tun. Ihr Anteil ist entstanden durch jeden Menschen, der arbeitet. Jeder Cent, der weltweit entsteht, entsteht durch Arbeit. Gleichgewicht bedeutet die Waage halten. Wie ist es möglich, dass das Gleichgewicht so entgleist, dass sogar ein Kleinstlebewesen (auch wenn es so nicht definiert ist) , wie ein Virus, deutlich machen muss, schaut jetzt endlich einmal her?
Es wurde viel geredet von Meditation = Geistiges Abmessen in Unternehmen. Aber, wenn es soweit ist, machen sie einen Rückzieher. Gewinnbestrebungen und Aktienkurse – Zahlen bestimmen das Tun, so wie jetzt Zahlen eine gegenwärtige Welt erschaffen, die lediglich Annahmen und Hypothesen sind.
Intuitive Gewissheit ist erlernbar. Weisheit ist erlernbar. Erfahrendes offenes Wissen schaffen ist erlernbar. Nur eine einzige Bedingung ist von Nöten. Die Absicht für die Menschheit Menschliches zu wollen. Die Mittel und Wege mögen seltsam erscheinen und auf den ersten Blick unlogisch. Doch Logik heißt Sammeln. Sammeln von Erfahrungen. Erfahrungen entstehen durch eine Auseinandersetzung mit den eigenen und den fremden Annahmen. Dann öffnet sich eine Welt, die größer ist. Sie lässt Alternativen zu, Kreativität wachsen und Räume entstehen für ein menschliches würdiges Leben, das sich fortsetzt in ein würdiges Leben aller Wesen dieses Weltenraums.
Seien sie stark für die Menschlichkeit. Es lohnt sich, denn sie ist die Einzige, die uns trägt.
Dafür lohnt es sich einzustehen. Gewählte Abgeordnete der europäischen Union taten dies. Sie weisen auf Missstände hin, die anwachsen und anwachsen und kein Ende zu kennen scheinen. Doch, ein Ende gibt es immer. Doch, wie dieses aussieht, entscheidet jeder Mensch selbst. Er ist Mitträger der Gemeinschaft Mensch. Wie unsere Welt aussieht heute, morgen, übermorgen, hängt von unserem Tun ab. Ist der Mensch unser Freund? Ist der Mensch unser Nachbar? Ist der Mensch unser Nächster? Ist der Mensch der Mensch, der mit uns Mensch ist? Ist der Mensch, der, der mir ähnlich ist? Ist der Mensch, der mit mir das Leben und Sterben teilt? Ist der Mensch emotional, geistig, körperlich mit mir übereinstimmend?
Als ich gestern auf einem schönen Herbstspaziergang durch die Sonne unter blauem Himmel ging, war da plötzlich diese Gutmütigkeit der Erde.
Ein Weinstock in trockner Umgebung.
Egal, was wir Menschen tun, egal, wie die Welt gerade aussieht, egal, welche Freuden oder welches Leid die Menschheit gerade trägt, die Erde ist stets gleich gutmütig zu uns.
Sie lässt den Grashalm wachsen, den die Kuh und die Schnecke frisst. Sie lässt das Getreidekorn wachsen. Wir haben Brot. Sie schenkt uns Regentropfen, der Flüsse und Bäche mit Süßwasser füllt. Sie lässt uns auf ihrer Festigkeit Häuser errichten. Sie schenkt uns Raum, Kinder groß zu ziehen. Sie lässt uns mit Sonnenstrahlen durchwärmen. Sie beschenkt uns mit Winden, die Felder und Früchte trocknen lassen für einen Winter.
Die Erde ein Gestaltungsraum, der einfach immer wieder neu in den Kreislauf einsteigt. Ist der Mensch da wirklich zu viel? Ist der Mensch derjenige, der die Erde ausbeutet? Ist der Mensch derjenige, der ihr keine Ruhe-Pause lässt? Oder ist der Mensch derjenige, der die Erde erschafft?
Wenn der Mensch nicht mehr wäre, wer würde Visionen vom Verschwinden des Menschen und dem Entstehen einer anderen Erde haben? Es ist die berühmte Zen-Geschichte: Wenn im Wald ein Baum umfällt, macht er ein Geräusch?
Wenn wir derartige Szenarien als Menschen buchstabieren können, weshalb buchstabieren wir nicht einmal eine Welt ohne Krieg? Eine Welt, deren Rohstoffe in einem Kreislauf verwendet werden? Eine Welt, in dem der Mensch das Mitgefühl an die erste Stelle setzt? Eine Welt, die den Menschen mit seinem Bedürfnis nach gestilltem Hunger, nach einem Dach über dem Kopf und sauberes Wasser an die erste Stelle stellt vor jedem materiellen Wert? Wenn wir Menschen Szenarien bilden können, warum nehmen wir nicht ein Szenarium einer wirklich globalen Welt, die allen Menschen gleichermaßen das gleiche Recht auf Unversehrtheit einräumen? Reicht das weltweite Bedürfnis des Menschen nach Energie, Wasser und Lebensmittel nicht aus, so dass sich wirklich alle Regierungen der Welt an einen Tisch setzen und wirklich diese neue andere Welt buchstabieren, in Szene setzen?
Warum Gewalt im Krimi, warum Science-Fiction mit Kriegen, warum Zerstörung als Grundlage buchstabieren? Ist der Mensch nicht „mehr als“ das? Ist der Mensch nicht Mensch, weil er gerade Visionen haben kann? Weil er das Universum im Großen und Kleinen betrachten kann? Heute mehr denn je durch die Wissenschaften.
Ist nicht im Angesicht der derzeitigen Weltsituation nicht die Frage nach Kontrolle wichtig, sondern die Frage: Was ist unsere Vision der Zukunft unserer Erde, unserer Welt? Sind die Menschen nicht die, die diese Frage stellen und Antworten entdecken können, die ungewohnt, neu, seltsam, anders, aufgeweckt und vielfältig sein können?
Sollten wir Menschen nicht der Vision wiedersprechen, die Hermann von Keyserling 1926 in seinem Buch „Die neuentstehende Welt“ schreibt.
Führt uns nicht gerade dieser Fortschrittsgedanke zu einem neuartigen Virus, der viele Menschen erkranken, jedoch auch gesunden lässt. Ist nicht die Antwort des Menschen mit und in der digitalen Welt, die gerade ungestimmt in den Himmel wächst wie der Turmbau zu Babel, genau der technisierte Wilde vor dem Keyserling warnt?
Wir Menschen sind „creators“, sind Schaffende und Erschaffende. Der Beginn jeder Vision, jeder Idee, jedes Handels liegt irgendwo auf dem Grund eines geistigen Schaffens. Wir Menschen können diese gestaltende Kraft für alle oder gegeneinander einsetzen. Keyserling erinnert daran, dass„in der heutigen Welt auf dem Übertragbaren der Haupakzent [liegt], und genau wie der Funkspruch in wenige Sekunden die Weltmeere überfliegt, so löst jeder Gedanke in kürzester Frist alle extensiven wie intensiven Wirkungen aus, die als Möglichkeiten in ihm liegen. Deshalb haben Fehlgedanken so katastrophale Folgen, wie ehedem nur kosmische Katastrophen.“ (Keyserling 1926, S. 116)
Die schnelllebige digitale Welt existierte 1926 noch nicht, dennoch beschreibt Keyserling sie mehr als treffend. Jeder Mensch ist mit einem Fingerdruck mit einem Gedanken unterwegs. Jeder Fingerdruck trifft eine Entscheidung, wie jedes Blatt Papier, dass Kontrolle verlangt.
Kontrolle ist das Ende von Verantwortung, von Selbst-Denken, von Freiheit, von Demokratie. Mehr Kontrolle ist der Anfang von einer Welt, die sich in ihrer Gutmütigkeit scheinbar bezwingen lässt, deren Güte jedoch weit darüber hinausgeht. Sie lässt die Menschen nach Krankheit wieder auferstehen. Sie lässt die Menschen in ihrer unvorstellbaren Güte nicht allein. Sie trägt sie hindurch durch die Krisen und reicht immer noch einmal das Tablett herum, damit wir nicht hungern und dürsten.
Sie hält uns den Spiegel vor. Sie ist das größte Vorbild, was wir Menschen direkt vor unserer Nase haben. Ihr Spiegel lehrt uns unsere mögliche Gutmütigkeit im Umgang mit uns allen. Dabei ist der wichtigste Schritt für die Menschen, dass ein jeder um sich und seine Eigenschaften weiß. Wie sieht meine Macht aus? Wie sieht meine emotionale Gier aus? Was will ich auf keinen Fall? Was will ich auf jeden Fall und warum ist das so?
Darauf verweist Keyserling noch einmal ganz deutlich, indem er darauf hinweist, dass die Bestimmung des eigenen Selbst ausschlaggebend ist.
Nehmen wir diese Selbst-Bestimmung ernst, dann ist Kontrolle ein Wort von Gestern, dann ist Katastrophenfall ein Tun von gestern, denn die Türen sind dann auf für Menschen, die sich selbst besser kennen als jeder Arzt, Wissenschaftler oder Mystiker. Jeder Mensch ist dann ein Wissen-schaftlerIn und ein MystikerIn, weil sie sich selbst entdecken in den Bereichen ihres ganzen Seins.
Dies ist eine Vision eines Menschen für Menschen mit Menschen. So entsteht Freiraum für die Gutmütigkeit des Menschen, der seinem Spiegelbild der gutmütigen Erde vertrauend, dieses Spiegelbild die „Grausamkeit“ nimmt und eintauscht gegen „Frieden“.
So wünsche ich uns allen eine gutmütige Seele, die uns als Menschen zu menschlich würdigen Entscheidungen führt, einschließlich der Entscheidung Sterben und Krank-Sein zu erlauben.
Ein Dank an die unerschütterliche Kraft einer gutmütigen Erde.