Es gibt im Zen-Buddhismus ein Sutra, das heißt ein Text, der gesprochen wird, der „Sandokai“ heißt. Dieser Text beschreibt die Harmonie von Verschiedenheit und Gleichheit.
Ich zitiere: „Dunkelheit und Helligkeit wechseln einander ab wie beim Gehen der vordere und der hintere Fuß. Jedes Phänomen hat seinen Wert.“
Ein Mensch und ein Virus. Leben und Tod. Dunkelheit und Helligkeit. Glück und Unglück. Liebe und Hass.
Sie gehen einander so schnell in einander über wie der vordere Fuß den hinteren Fuß setzt. Beides ist gerade hier und im nächsten Moment löst es sich auf. Doch, jedes dieser Phänomene hat seinen eigenen Wert.
Der Mensch und seine Bakterien und Viren sind so alt wie die Menschheit. Sie wissen vieles. Vieles davon liegt im Verborgenen. Nun, können wir einiges lernen, weil es begegnet uns offen. Ein Virus erzählt seine Lebensgeschichte bis zu Tod. Dabei begegnet jeder Mensch ihm unterschiedlich, weil jede Begegnung ist ein eigenes Phänomen, das es zu achten gilt. Was lernen wir wirklich? Vom Virus? Vom Mensch? Vom Baum? Von der Blume? Vom Spiegel?