Fallzahlen und Sonderberichte über die virale Welt des Virus mit Namen Corona und deren Auswirkung auf uns, stellen uns Medien zur Verfügung. Im Robert Koch Institut können wir uns aktuell informieren. Doch all diese Funktionen lassen übersehen, dass da noch etwas ist, was irgendwie aus dem Blick gerät. Dies ist Individualität. Wie kann ich mich erdreisten in derartigen Zeiten von Individualität zu sprechen, wo doch jetzt Gemeinsamkeit gefragt ist? Interessanterweise ist dies nur ein scheinbarer Widerspruch.
Das friedvolle Ich ist das Ich, das jetzt ein jeder von uns benötigt. Dies kommt nicht von außen, sondern von innen. Es ist sozusagen der Zugang zur eigenen Essenz. Essenz ist das Seiende, das Wesentliche, der Kern. Jeder Mensch hat diese Essenz in seiner eigensten individuellen Form und in der gemeinsamen Essenz des Menschseins. Gerade jetzt ist es möglich, wo kein Weg zuviel gemacht wird, wo es uns nirgendwo hin schwemmt, wir kein Sportstudie aufsuchen müssen oder oder oder. Gerade jetzt können wir den Weg zu uns selbst gehen. Den Weg zu unserer eigenen Essenz.
Ich wurde gebeten mit Mitarbeitern einer Seniorenanlage zu sprechen, die erlebten, dass eine Heimbewohnerin sich das Leben nahm durch einen Sprung aus dem Fenster. Ich fragte sie, ob ein jeder sich an die Essenz dieser Bewohnerin erinnern könne, ob die Bewohnerin ihn etwas mitgegeben hat, was vielleicht zu erfahren und zu lernen sei. Sie konnten sich nicht erinnern. Das ist es. Ein jeder Mensch, der uns begegnet, hält uns seine Essenz und damit die Essenz des Menschen und der Menschlichkeit entgegen. Wir können hinschauen, weil wir so mit unserem eigenen beschäftigt sind. Wir können aber gerade in diesen Zeiten wieder lernen, neu hinzuschauen und diese Essenz neu für uns selbst als unsere eigenste Essenz des Menschlichen entdecken. Was können wir nun voneinander lernen? Vor allem, was können wir von einem Virus lernen, der sagt: Hier bin ich und das tue ich? Wie steht es bei uns mit dieser Frage: Hier bin ich und das tue ich?
Die Essenz hat Beachtung verdient, denn sie ist das Podest auf dem wir wachsen.