Samstag, den 28. März 2020 „Gleichgewicht“

Heute Nacht im Traum entstand irgendwie das Wort „Gleichgewicht“ in mir.

Daher möchte ich etwas über Gleichgewicht erzählen. Im Kinhin, der Gehmeditation der Zen-Praxis gehen wir, indem wir bei jedem Atemzug eine kleinen Schritt setzen mit einer halben Fußlänge nach vorne. Dabei wechseln logischerweise die Beine und Füße sich ab, mal links, mal rechts. Jedoch gibt es einen ganz besonderen Punkt, der gerade beim Kinhin zu erfahren ist. Es ist der Gleichgewichtspunkt, bevor ein Fuß rechts oder links ist. Genau der Punkt, wo sich unser Körper noch nicht entschieden hat, sondern genau die Mitte ist. Genau an diesem klitzekleinen Punkt, den wir oftmals kaum bemerken, existiert das Gleichgewicht, ohne dass wir uns dessen anstrengen müssten. Es ist bereits da.

Doch, was heißt eigentlich Gleichgewicht? Im normalen Gebrauch gehen wir davon, dass da ein oder mehrere Dinge sind, die gleich viel wiegen. Es gibt kein mehr oder weniger, sondern sie wiegen gleich. Übertragen wir dies jetzt auf unsere Situation mit einem Virus, dann lässt sich sagen, wenn wir von einem Gleichgewicht sprechen, dass diese Situation jetzt gleich viel wiegt oder wert ist wie jede andere Situation. Ein Geschäft macht Gewinn. Ein Geschäft macht Verlust. Wir betiteln das Gewicht in der Regel zu einer der Seiten – Gewinn-Verlust. Interessanterweise zeigt uns das Gehen unseres Körpers, dass es erstens immer diesen kleinen Augenblick der totalen Ausgeglichenheit gibt und zweitens, dass der Wechsel von rechts nach links, also von Gewinn und Verlust sehr schnell stattfindet. Da wir nicht stehen bleiben, befinden wir uns immer auf einer Seite, die sich jedoch ganz schnell wieder verändern kann. In diesem Sinne lässt sich sagen, dass jeder Virus stirbt oder in die Immunität geht und somit wieder ein Wechsel stattfindet. Ich persönlich finde es gerade wichtig, dass sich die Politik fragen muss, ob das Gleichgewicht möglichst groß gehalten wird. Bekommen alle die gleiche Zuwendung? Ist nicht jetzt die Offensichtlichkeit zu sehen, dass wir ein Grundeinkommen einführen müssen? Wir bräuchten dann kein Arbeitslosengeld, kein Kurzarbeitergeld, keine Sonderzuwendungen für Selbstständige, kein ALG, keine Frührente, keine Erwerbslosenrente, keine….. Wir würden nicht nur eine riesige aufgeblähte Verwaltungsmaschinerie beheben können; nein, wir würden damit auch ein Gleichgewicht schaffen zwischen Armut und Reichtum. Armut und Reichtum wäre gleich im Gewicht, das würde bedeuten, dass ein Austausch stattfindet.

Armut und Reichtum im Gleichgewicht?

Denn, der, der zu sehr zu einer Seite kippt, gleicht aus. Das heißt, geht die Waage Richtung Armut, bedeutet dies, dass Reichtum abgibt und zum Gleichgewicht beiträgt.

Der Ausgleich!

In unserer derzeitigen Gesellschaft ist es so, dass in der Regel Reichtum nicht beisteuert zum Gleichgewicht, sondern das Un-gleich-gewicht noch vergrößert. Z.B. Bankenkrise, Burnout-Situationen, ein Virus mit Namen Corona. Ein gesellschaftliches Gleichgewicht ist ein Garant für Frieden. Ein soziales Gleichgewicht ist ein Garant für eine sich selbst entwickelnde evolutionäre Gesellschaft. Ein psychisch-seelisches Gleichgewicht formt den Menschen in Friedlichkeit. Ein philosophisches Gleichgewicht ist ein Aufmerksam-Machen auf Ungleichgewichte, weil die Philosophie, wenn sie es ernst meint, nicht zu einer Seite kippt, sondern tatsächlich die Mitte im Auge hat. In diesem Sinne wünsche ich unserer Regierung und unseren Länderregierungen die Mitte im Auge zu haben, die, die für das Gleichgewicht unter Menschen steht. In diesem Sinne ist nicht nur ein Virologe, ein Mediziner, ein Ökonom, ein Steuerexperte, ein Bankenchef zu befragen, sondern tatsächlich auch ein Philosoph.

Montesquieu, Philosoph, Bordeaux
Montesquieu, französischer Philosoph, Aufklärer, Weltbürger, Erfinder der Gewaltenteilung im Staat, wurde häufig zitiert als 1948 das Grundgesetz in Deutschland entstand.

Ich stehe gerne dafür zur Verfügung.

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